Eine Regio-Tram, die das Problem auf der B258 entschärfen könnte, eine Sozialplanung für zukunftsgerechtes Wohnen oder ein Erlebnisraum, in den 3,9 Millionen Euro gesteckt werden: Die Städteregion hat einiges vor, was die Eifel betrifft.
In einem Pressegespräch zum Jahreswechsel ließ Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier das Jahr 2019 - sein erstes im neuen Amt - Revue passieren und blickte auf die wichtigsten Entwicklungen in der Region.
»3,9 Millionen Euro investieren wir in den Erlebnisraum Aachen/Eifel, um besonders den Radtourismus zu stärken«, so Grüttemeier. Fünf Raderlebnisschleifen und der Mountainbike-Hotspot in Kalterherberg seien da Beispiele.
Vom Strukturwandel ist der südlichste Zipfel der Städteregion Aachen eher weniger betroffen. »Gemeinsam mit den Nachbarkreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg sowie Ostbelgien und Parkstad Limburg wollen wir Gewerbe am Flugplatz Merzbrück, am Campus Aldenhoven und auf dem Gelände des Kraftwerks Weisweiler konzentrieren«, erklärt der Städteregionsrat. Ein Forschungsflugplatz und ein Testfeld für autonomes Fahren seien wichtige Themen der Zukunft.
Eine Machbarkeitsstudie für die Regio-Tram zwischen Merzbrück und Aachener Bushof bzw. Richtung Alsdorf sei in Auftrag gegeben worden. Ob es den Schienenverkehr auch Richtung Eifel gibt und damit das Pendlerproblem auf der Monschauer Straße (B258) entzerrt werde, müsse geprüft werden.
Energieautarke Kommunen
Das Mobilitätskonzept, das aktuell bis 2020 gelte, wolle er unter dem Motto »Raum.Mobilität.Klima« fortführen. Er stellte positiv heraus, dass der geplante Windpark im Buhlert in der Gemeinde Simmerath und der Solarpark Herzogenrath dazu beitrage, dass Kommunen autark würden, also die gesamte verbrauchte Energie selbst herstellen können. Man wolle aber auch noch mehr Güterverkehr auf die Schiene bringen und das Solardachkataster in der Region verankern, um möglichst viele Menschen für erneuerbare Energiequellen zu sensibilisieren.
Licht und Schatten gibt es beim Thema »Bildung«. 14 Millionen Euro investiert die Städteregion Aachen in die Infrastruktur der Schulen, damit alle Einrichtungen schon bald eine Gigabit-Datenleitung und flächendeckenes WLAN bekommen. Wichtig sei dabei aber die Investition in ein pädagogisches Konzept zu integrieren, damit die digitalen Medien auch effektiv genutzt würden. Über den Lehrermangel, gerade an Grundschulen, könne dieses Geld aber nicht hinweghelfen. Ein erweitertes Studienangebot in Aachen, aber auch eventuell ein Standort für Referendare könne helfen. Zudem suche man länderübergreifende Kooperationen, um den Kindern eine bestmögliche Bildung zu bieten.
Hebammen und Landärzte
Weitere 35 Millionen Euro werden bis 2021 in die städtregionalen Kindertagesstätten in Baesweiler und der Eifel gesteckt.
Gesundheit ist ein wichtiges Thema für Dr. Grüttemeier. In einer kommunalen Gesundheitskonferenz wolle er den Krankenhausbedarfsplan auf die Tagesordnung bringen, die Pflegeausbildung und die der Hebammen stärken sowie das Landärzte-Programm des Landes Nordrhein-Westfalen für den ländlichen Raum in der Städteregion Aachen nutzen.
Ganz nebenbei unterstrich Grüttemeier, dass man gegen respektlose Bürger im Haus der Städteregion und den Außenstellen mit »null Toleranz« vorgehe - zum Schutze der Mitarbeiter.
Und im August findet eine neue Auflage des Wettbewerbs »Unser Dorf hat Zukunft« statt. Bereisung der Jury ist vom 17. bis 29. August. Die Prämierung wird im September erfolgen.