Eifelverein wandert auf neuen Wegen
Grund dafür ist nicht nur der gestiegene Anspruch der Wanderer aus Nah und Fern, sondern auch die sinkenden Mitgliederzahlen in den Ortsgruppen. Der Eifelverein reagiert damit auf den demographischen Wandel und konzentriert sich zukünftig auf seine Kernaufgaben. Auch der Eifelverein bekommt die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung hautnah zu spüren. Rückläufige Mitgliederzahlen, Überalterung und abnehmendes Interesse am Ehrenamt machen der immer noch größten Bürgerinitiative der Eifel mit aktuell noch 27.000 Mitgliedern zu schaffen. »In den letzten sechs Jahren haben wir jährlich 500 Mitglieder verloren«, mahnt die Hauptvorsitzende Mathilde Weinandy, zugleich Bürgermeisterin der Stadt Prüm. Als Kommunalpolitikerin weiß sie, wo von sie redet. Denn vom demographischen Wandel sind viele Vereine und Institutionen betroffen. »Handeln und die Bereitschaft, Veränderungen zu akzeptieren, sind jetzt angesagt«, so Weinandy weiter.
2800 km Wegenetz
»Gerade ältere Menschen haben es lieber, wenn alles beim Alten bleibt«, weiß Wolfgang Müller, aber man müsse sich am Interesse der Wanderer orientieren und jetzt »die Weichen für die Zukunft stellen«. Denn der Eifelverein als Dienstleister für die Region müsse nicht nur seine Mitglieder, sondern verstärkt auch den Kunden und damit den Wanderer an sich im Auge haben, um mit den touristischen Angeboten konkurrieren zu können. So sollen zukünftig Vereinswege, die auf derselben Route wie Qualitätswege verlaufen, eingezogen und das sehr spezielle Markierungssystem des Eifelvereins an die aktuellen Bedürfnisse der Wanderer angepasst werden. Weinandy: »Dabei müssen wir unsere Mitglieder mitnehmen und noch viel Überzeugungsarbeit leisten«. Als eine der Kernaufgaben sieht Weinandy die Wegearbeit des Eifelvereins, die seit 1890 ehrenamtlich für die Eifel zur Förderung des Wandertourismus geleistet wird. Stolze 2800 Kilometer Hauptwanderwege legen sich netzartig über die Eifel und bildeten seit über 100 Jahren das Grundgerüst zum Wandern. Mit dem Aufkommen qualitativ besserer Wanderwege wie Eifelsteig oder Moselsteig, die aus Steuergeldern finanziert und professionell touristisch vermarktet werden, sind die Wege des Eifelvereins ins Hintertreffen geraten. »Diese Entwicklung haben wir kommen gesehen und deswegen frühzeitig reagiert«, ergänzt Manfred Rippinger, Hauptgeschäftsführer des Eifelvereins. Ursprüngliche Visionen wie die Übernahme des Wegemanagements der meisten neuen touristischen Qualitätswege (1700 km), Teilverlegungen eigener Wege auf Eifelsteig und Co. oder die Einführung eines Wegepaten-Systems für die Hauptwanderwege zur nachhaltigen Pflege sind mittlerweile Realität. »20 Euro bekommen unsere Mitglieder pro Kilometer und Jahr, wenn sie sich um die Pflege der Wege kümmern«, so Müller, der unterstreicht: »Die Zusammenarbeit mit den Touristikern funktioniert bei uns in der Nordeifel hervorragend.« Das Wegenetz an Rhein und Mosel wird bereits optimiert, im Februar wird die Nordeifel unter die Lupe genommen. »Da wird sicher der ein oder andere Kilometer Wanderweg wegfallen«, glaubt Müller. »Mehr Klasse statt Masse hilft uns und unseren Gästen gleichermaßen«.Jugendheim-Verkauf
Das vereinseigene Jugendferienheim im Schilsbachtal bei Woffelsbach soll auch verkauft werden. Belastung sinkt, Einnahmen steigen - ein wichtiger Schritt in die Zukunft für den Eifelverein.
Neubaugebiet »Meisenbruch« entsteht

Ein Stipendium für junge Ehrenamtler
