In den Ferien geht es mit dem Rad ans Meer

Da hatten die Schüler extra schulfrei bekommen, um die NRW-Ministerin Christina Kampmann (SPD) im Simmerather Jugendcafé zu begrüßen - doch die Ministerin kam nicht. Der Termin war versehentlich zweimal vergeben worden.
Der Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling (SPD) (li.) informierte sich im Simmerather Jugendcafé über die dortige Arbeit sowie die Wünsche der Jugendlichen.

Der Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling (SPD) (li.) informierte sich im Simmerather Jugendcafé über die dortige Arbeit sowie die Wünsche der Jugendlichen.

Sieben Jugendliche sowie Vertreter aus Politik und Jugendarbeit warteten im Jugendcafé auf die NRW-Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport - doch vergebens. Besonders enttäuscht über die Absage war der Landtagsabgeordnete Stefan Kämmerling, der Kampmann zu dem Besuch eingeladen hatte. Er entschuldigte sich mehrfach und versprach: »Ich überlege mir, wie ich das wiedergutmachen kann.«

Gesprächsrunde

Kurzerhand startete die Gesprächsrunde ohne die Ministerin. Babette Siewe, Leiterin des Jugendcafés, stellte die Einrichtung vor und schilderte die Aktivitäten. Neben der alltäglichen Betreuung der Jugendlichen wird beispielsweise in den Sommerferien immer eine mehrtägige Reise angeboten. In diesem Jahr soll es per Rad an die Nordsee gehen. »Ich bin der Meinung, man muss Jugendlichen auch etwas zutrauen«, begründete Siewe das sportliche Vorhaben. Unterstützt wird sie in ihrer Arbeit von Lara Brammertz, Streetworkerin der Mobilen Jugendarbeit Südkreis der Städteregion Aachen. Auch in den Oster- und Herbstferien werden stets Aktionen angeboten. Nachdem gerade eine neue Küche eingerichtet wurde, ist in den kommenden Ferien das Jugendcafé selbst dran. Ein klarer Wunsch von Babette Siewe an die Politik: ausreichend finanzielle Mittel sollten für die Jugendarbeit zur Verfügung stehen. Außerdem stellte sie die Frage, wie Jugendliche unter dem G8-Druck Zeit für Freizeit haben. Kämmerling zeigte sich zuversichtlich, dass es künftig auch wieder G9-Beschulung gebe. Diese Absicht würden alle Fraktionen verfolgen.

Dürftiger ÖPNV

Nach anfänglichem Zögern äußerten auch die Jugendlichen, was sie sich wünschen. Die Frage nach einem Bolzplatz wurde aus den Reihen der anwesenden Ratsvertreter schnell beantwortet. Der ehemalige Ausweichsportplatz der Hansa Simmerath an der Simrodstraße ist mittlerweile wieder mit Toren versehen. Und auch das Problem des mangelnden Wlans wurde schnell angegangen. Kämmerling will den Kontakt zum Freifunk-Verein herstellen, die Anwesenden wollen sich um die Hardware kümmern. Nicht so leicht zu lösen ist jedoch das Problem der teils überschaubaren Busverbindungen. So fährt etwa der letzte Bus von Simmerath nach Eicherscheid bereits um 16.25 Uhr. Am Schluss versprach Kämmerling, dass der Besuch von Ministerin Kampmann nachgeholt werde.


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