Inklusives Karnevalsprojekt

Die bunteste Truppe im Simmerather Karnevalszug am Sonntag, dem 03. März, erkennt man am Motto „Mario Kart“. Mehr als 40 Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung sind als Fußgruppe mit von der Partie.

Verkleidet sind sie als Figuren aus dem bekannten Videospiel. Begleitet werden sie vom knallbunten Jugendmobil „Jumonofel“ des Jugendamtes der StädteRegion Aachen. Der Spaß stand bei dem Projekt ebenso im Mittelpunkt, wie die Begegnung zwischen jungen Menschen mit und ohne Behinderung. Die Teilnehmer haben sich vorab mehrmals getroffen, um alle Kostüme zu basteln und zu nähen. Jeder konnte mitmachen und sich mit seinen Talenten und Fähigkeiten einbringen. Es wurde gesungen, gelacht und alle teilten die Vorfreude auf den großen Tag. Aber auch organisatorische Fragen wurden geklärt: Welcher Jugendliche kann welchen Rollstuhlfahrer schieben? Braucht jemand besondere Unterstützung auf der vier Kilometer langen Strecke? Bei der gemeinsamen Arbeit entstand ein tolles Miteinander. So kann Inklusion im Alltag funktionieren. „Besonders freuen sich die Teilnehmer darauf, im Zug die Kamelle zu verteilen“, berichtet Lara Brammertz von der Mobilen Jugendarbeit der StädteRegion Aachen. „Gerade für Menschen mit einer Einschränkung ist es eine wichtige Erfahrung fürs Leben: Anderen etwas geben können, Freude bereiten, bestaunt und bejubelt werden. Das stärkt das Selbstbewusstsein.“ Das Besondere ist, wie bereits bei den Projekten in den Jahren 2015 und 2016, die Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mehrerer Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit und der Behindertenhilfe. Um dieses inklusive Projekt auf die Beine zu stellen, haben die Mobile Jugendarbeit Nordeifel der StädteRegion Aachen, das Jugendcafé Simmerath und das Helena-Stollenwerk-Haus, ein Wohnheim für Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen, zusammengearbeitet. Mit dabei sind auch Bewohner aus dem Betreuten Wohnen Nordeifel des ABK Hilfswerks und Besucher der Koordinierungs- und Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung (KoKoBe). Im Projekt konnten Barrieren abgebaut werden - sowohl im Denken und Empfinden als auch ganz praktisch beim Umzug auf der Straße. Über das gemeinsame Erleben in der gemischten Gruppe lernten die Beteiligten, sich auf andere Menschen einzulassen und im Team zu arbeiten. Wenn es Vorurteile und Berührungsängste gab, schwanden diese schon nach kurzer Zeit.


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