Papier und Nachhaltigkeit

Papier hat in einer Gesellschaft, die immer stärker auf Nachhaltigkeit setzt, einen eher schlechten Ruf. Ursächlich dafür sind viele, teilweise hartnäckige Vorurteile, die gegenüber Papier bestehen.
Papier und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch.

Papier und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch.

Anzeigenblätter bestehen im Durchschnitt aus 84 Prozent Altpapier. Ein Drittel der Anzeigenblätter besteht laut einer Erhebung des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter sogar zu 100 Prozent aus Altpapier.
Gegenüber Frischfaserpapier werden bei der Herstellung von Recyclingpapier bis zu 60 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser sowie CO2-Emissionen und Abfall eingespart. Für die Produktion von Zeitungspapier werden keine Bäume gefällt. Wenn Frischfasern aus Holz beigemischt werden, handelt es sich überwiegend um Sägewerksabfälle oder Durchforstungsholz. Die Holzfasern, die in Deutschland für die Papierherstellung genutzt werden, stammen durchweg aus nachhaltig bewirtschafteten und meist zertifizierten Wäldern. So versichert es der Verband Deutscher Papierfabriken e.V.
Die Europäische Holzhandelsverordnung verhindert den Import von Holz aus illegalem Einschlag. Waldflächen im Ausland, die für deutsches Papier genutzt werden, befinden sich ausschließlich auf zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen. Abholzungen im Ausland finden zu Gunsten einer kontinuierlich wachsenden Landwirtschaft statt und nicht zur Herstellung von Papier. Papier wird durch den technischen Fortschritt immer ressourcenschonender hergestellt: Die Abwässer der Papierfabriken werden zu 80 Prozent im Kreislauf geführt und der Rest wieder gereinigt abgegeben. 70 Prozent des Wassers wird von den Papierfabriken direkt aufbereitet und ungefähr 30 Prozent durch kommunale Klärwerke. 60 Prozent der Energie der Papierindustrie stammt aus erneuerbaren Quellen. Die stoffliche Verwertung grafischer Altpapiere konnte seit der Gründung der AGRAPA vor über 25 Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Mittlerweile ist Deutschland Spitzenreiter beim Papierrecycling und die Wiederverwertungsquote liegt bei rund 80 Prozent. Übrigens: Digitale Presseerzeugnisse sind nicht von vorherein ökologisch vorteilhafter: Der Konsum digitaler Informationen erzeugt einen oftmals unterschätzten ökologischen Fußabdruck, der unter anderem auf den stromintensiven Betrieb der Datenserver und die verbauten Materialen in den Endgeräten zurückzuführen ist.


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