Stimmkunst und eine rote Posaune

Einen Höhepunkt hatten sich die Veranstalter für den letzten Tag des Monschau-Festivals 2018 aufgehoben: Das Gastspiel der Nils Landgren Allstars mit den Musikern der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg unter Juri Gilbo brachte den Zuhörern ein spannendes, mitunter sogar bezauberndes Musikerlebnis.

Dabei sorgte das geschmeidige Zusammenspiel der beiden Ensembles und die Stimmkunst der US-Sängerin Janis Siegel für viele faszinierende Momente. Natürlich hatte Allstars-Chef Landgren auch sein Markenzeichen, die rote Posaune mitgebracht. Auf der blies er dann auch bei diesem Konzert zu Ehren des Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein, dessen Geburtstag sich jüngst zum 100. Mal jährte, seine Version von „Maria“ aus dem Erfolgsmusical „West Side Story“ - ein Stück cooler als die Vorlage, aber dabei nicht minder virtuos. Janis Siegel, einst Mitbegründerin der Gruppe „Manhattan Transfer“, setzte dem Konzert ein weiteres Glanzlicht auf. Mit ihrer virtuosen Stimmführung ging sie weit über das Transportieren von Texten hinaus und malte mit ihrem Scat-Gesang mit Tönen ähnlich abstrakt wie ein Maler in seinem Atelier. Dieses spannungsreiche Gewebe aus Tönen reicherten die Künstler der Kammerphilharmonie mit mehr Volumen und Farben an. So wurde der harmonische Gesamteindruck der Monschau-Festival-Abschlussveranstaltung auch zu einem Verdienst, den sich Juri Gilbo und die Seinen mit Fug und Recht anrechnen können.


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