Verlegte Prüfungen gefährden Ausbildung
Dabei haben Conventz und seine Mitstreiter in der Corona-Pandemie fast »normal« unterrichten können. »Digitales Lernen und virtueller Unterricht stehen bei uns schon lange im Lehrplan«, versichert Conventz. Und so sei de facto keine Unterrichtsstunde ausgefallen. Jetzt, wo wieder teilweise Präsenzpflicht herrsche, werde aufgeteilt. »Wir haben genügend Platz, um mit dem gebotenen Abstand die Schüler zu unterrichten«, weiß Eric Conventz. Wer aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben muss, wird per Videokonferenz in den Klassenraum geschaltet. Die Hysterie um die Prüfungen teilt Wilfried Conventz im Übrigen nicht. »Bis zu den Osterferien fehlten zwei Wochen, die eigentlich nur zum Wiederholen genutzt werden. Es müssten also eigentlich alle Prüflinge gut vorbereitet gewesen sein...« Während man für Schüler der »Regelschulen« die Zentralprüfungen ausgesetzt hat und nun Klausuren stellt, die sich am Unterrichtsstoff der jeweiligen Schule orientieren, bekommen seine Schüler wie alle Ergänzungsschulen doch zentrale Klausuren. »Und die dürfen nicht bei uns - natürlich unter staatlicher Aufsicht - sondern irgendwo in Nordrhein-Westfalen geschrieben werden«, sieht Conventz eine Ungleichbehandlung, die nun im neuesten Erlass gipfeln. Denn von der Verschiebung der Abschlussklausuren sind nur Zehntklässler betroffen, die eine Zentralprüfung schreiben müssen. »Dagegen werden wir vorgehen zum Schutze unserer Schüler«, versichert Conventz. Die Abiturienten der Privatschule Conventz werden parallel zu denen der Regelschulen in diesen Tagen geprüft. »Aber auch sie schreiben an externen Schulen eine Prüfung, während ihr Sitznachbar die Aufgaben vom vertrauten Lehrer gestellt bekommt. »Aber Ministerin Gebauer hält ja alle Schüler gleich«, ist Conventz sauer.