Thomas Förster

Warnen, bevor das Hochwasser kommt

Städteregion Aachen. Gemeinsam mit der RWTH Aachen wird ein effektiveres Warnsystem und Kommunikationskonzept für Hochwassergefahren aufgebaut.

Der Koordinator des Hochwasserrisikomanagements in der Städteregion Aachen, Sander Lutterbach, Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, Susanne Lo Cicero-Marenberg (Technische Dezernentin), die parlamentarische Staatssekretärin vom BMUV, Dr. Bettina Hoffmann, Prof. Dr. Holger Schüttrumpf (IWW RWTH Aachen) und Dr. Martin Karleß vom Wasserverband Eifel-Rur gaben den Startschuss für das Forschuungsprojekt »INFRAH«

Der Koordinator des Hochwasserrisikomanagements in der Städteregion Aachen, Sander Lutterbach, Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, Susanne Lo Cicero-Marenberg (Technische Dezernentin), die parlamentarische Staatssekretärin vom BMUV, Dr. Bettina Hoffmann, Prof. Dr. Holger Schüttrumpf (IWW RWTH Aachen) und Dr. Martin Karleß vom Wasserverband Eifel-Rur gaben den Startschuss für das Forschuungsprojekt »INFRAH«

Bild: Thomas Förster

»Wir können den Niederschlag nicht aufhalten - wir können aber durch frühzeitiges Eingreifen Menschenleben schützen und Schäden reduzieren.« Dafür wurde jetzt das bundesweit einmalige Forschungsprojekt »INFRAH« gestartet.

Region (Fö). »Wir müssen vor die Lage kommen«, bedient sich Prof. Dr. Holger Schüttrumpf, Direktor des Lehrstuhls und Instituts für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen eines bekannten Lehrspruchs aus dem Krisenmanagement. Gemeinsam mit der Städteregion Aachen will man besser auf Hochwasser und Starkregenereignisse reagieren können.

»Ziel ist es, ein ganzheitliches Frühwarnkonzept sowie Überflutungsinformationssystem zu entwickeln, um Kommunikation und Information zu verbessern«, erklärt Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. Im zweijährigen Projektzeitraum, das Anfang Februar startet und von Sander Lutterbach vom Hochwasserrisikomanagement der Städteregion koordiniert wird, sollen Daten von Wetterdienst, Landesamt oder aus hydrologischen Lageberichten verständlich aufbereitet werden.

»Das Wasser, das als Regen fällt können wir nicht aufhalten. Wir können aber schon dann, wenn es noch in den Wolken hängt, berechnen, wo es welche Folgen auslöst«, skizziert Prof. Dr. Schüttrumpf die Aufgabenstellung. Ein Vohersagesystem, das sich künstlischer Intelligenz bedient, soll offizielle Daten zielgenau und blitzschnell ergänzen.

»Wir müssen versuchen die Folgen der Klimakrise abzumildern. Wenn hier mit wissenschaftlicher Expertise und kommunaler Komeptenz Informationen für den Katastrophenschutz qualitativ hochwertig und schnell aufbereitet werden, unterstützen wir das gerne«, versichert die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Dr. Bettina Hoffmann. So werden 80 Prozent der Projektkosten gefördert - 207.000 Euro gibt es vom Bund.

»Ich freue mich sehr, dass wir für die Städteregion Aachen eine solche Fördersumme gewinnen konnten«, erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Moll. »Nach der verehrenden Hochwasserkatastrophe 2021 hier in der Städteregion, begrüße ich sehr, dass wir gemeinsam mit der RWTH Aachen ein neues und modernes Frühwarn- und Informationskonzept entwickelt haben und es hier in die Pilotphase geht.« Für die immer wieder auftretenden Szenarien müsse man gewappnet sein.

Neben RWTH und Städteregion sind auch die Deutsche Gesellschaft zur Förderung von Social Media und Technologie im Bevölkerungsschutz, der Wasserverband Eifel-Rur und die Helferstab gGmbH am Projekt beteiligt. »Warnen ist wichtig, aber es muss gezielt geschehen, sonst verpufft der Effekt bei der Bevölkerung«, so Prof. Dr. Schüttrumpf.

INFRAH ist bundesweit einzigartig 

Die StädteRegion Aachen arbeitet auf verschiedenen Ebenen mit Hochdruck daran, noch besser auf Gefahren bei Hochwasser und Starkregen vorzubereitet zu sein.

Bei der Analyse des Hochwassers im Juli 2021 ist man zu der Erkenntnis gekommen, dass ein effektiveres Warnsystem und Kommunikationskonzept für Hochwassergefahren aufgebaut werden muss.

»INFRAH« ist dafür ein wichtiger Baustein.


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