Wenn gewählt wird, prägen Plakate das Straßenbild
Es ist die Zeit der markanten Sprüche und der großen Porträts - denn am 14. Mai wird gewählt: Pünktlich zum Muttertag stellt sich Amtsinhaberin Hannelore Kraft dem Votum von 13,2 Millionen Wahlberechtigten in Nordrhein-Westfalen. Allen voran der Aachener Armin Laschet will ihr den Chefposten streitig machen. Und um in der Gunst der Wähler zu steigen, scheuen die Parteien weder Kosten noch Mühen: Plakate kleben ist auch im digitalen Zeitalter nicht aus der Mode geraten. Die Parteien-Landschaft ist bunter geworden, wie an den zahlreichen Wahlplakaten zu erkennen ist. »Die Parteien mobilisieren ihre letzten Kräfte, um die Wähler an die Urnen zu bringen«, unterstreicht ein regionaler Politiker. Das sei gar nicht so einfach, immer wieder als kleiner Parteianhänger vor Ort für die große Politik Werbung zu machen und sich dafür zu engagieren. Auch finanziell sei die Plakatierung eine Herausforderung: Die sogenannten »Vordermann«-Plakate aus wetterfestem Karton kosten viel Geld, sind aber einfach anzubringen und später umweltgerecht zu entsorgen. Papierplakate müssen zunächst auf entsprechende Träger wie Holztafeln aufgeklebt werden, was einen zusätzlichen Zeitaufwand erfordert.
Vandalismus
Die Parteien haben nach dem Grundgesetz die Aufgabe, bei der politischen Willensbildung des Volkes mitzuwirken. Um diesen Auftrag wirksam wahrnehmen zu können, sind sie verpflichtet, über ihre Ziele und Absichten nicht nur die Parteimitglieder, sondern auch die Öffentlichkeit zu informieren. Folglich liegt der Straßenwahlkampf mit Plakaten laut Artikel 21 des Grundgesetzes im Schutzbereich der Parteifreiheit. Dabei sorgt ein einzelnes Plakat noch für wenig Aufsehen. Doch gerade an den viel befahrenen Straßen in der Eifel reihen sich Werbeplakate aneinander. Und hoffentlich sucht nicht am 14. Mai plötzlich ein Wahlberechtigter nach der Partei »Deutsche Glasfaser«. Kurz und prägnant muss die Aussage samt markantem Foto dargestellt werden. Aber die Wahlsichtwerbung, wie die Plakatierung offiziell genannt wird, darf nicht ewig hängen, sondern nur in der unmittelbaren Wahlkampfzeit. Spätestens eine Woche nach der Wahl müssen die Straßen wieder befreit sein. Und zwischendurch werden nicht wenige Exemplare von Vandalen heimgesucht, beschmiert, zerstört oder gar gestohlen. Jede Partei hat ein Recht auf mindestens fünf Prozent der bereitgestellten Plätze. Die restlichen Plätze werden nach der Bedeutung der Parteien, also nach den Ergebnissen der letzten Wahlen, vergeben. So ist es nicht verwunderlich, dass die großen »Volksparteien« CDU und SPD die meisten Plakate im Wahlkampf stellen. Ist diese Form von Informationsverbreitung noch zeitgemäß? Das WDR hat Hannelore Kraft und Armin Laschet nicht nur zum Fernsehduell geladen, sondern auch informative Videos der Kandidaten erstellt, die sich im Wahlkreis Aachen IV (Eschweiler, Monschau, Roetgen, Simmerath und Stolberg) zur Wahl stellen. Diese finden Sie auf www.kandidatencheck.wdr.de An der Landtagswahl 2012 nahmen 59,6 Prozent der Wahlberechtigten teil. Eine Rekordbeteiligung gab es 1975 mit 86,1 Prozent. Und ganz gleich, ob klassische Plakatwerbung oder digitale Meinungsmache: Die Hauptsache ist doch, dass möglichst jeder Bürger sein demokratisches Grundrecht nutzt und am 14. Mai zur Wahl geht!Wahl-O-Mat
Einer der bekanntesten Informationsportale vor einer Wahl ist der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung. Damit können die Nutzer anonym zu 38 Thesen ihre Zustimmung, ihre Ablehnung oder ihre Neutralität äußern. Die Parteien haben diese Thesen mit Statements beantwortet. Am Ende zeigt der Wahl-O-Mat dann an, wie hoch die Übereinstimmungen mit den Parteien sind.@Mehr dazu im Netz unter www.wahlomat.de
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