Thomas Förster

Wer macht das Rennen in Monschau?

Monschau. Fast schon traditionell geht es bei der Bürgermeisterwahl in der Stadt Monschau in eine zweite Runde. Amtsinhaberin Dr. Carmen Krämer geht mit einem leichten Vorsprung aus dem ersten Wahlgang in die Stichwahl gegen Tom Kuck von der CDU.

Monschau (Fö). Der WochenSpiegel Monschau gab den beiden Kandidaten noch einmal Gelegenheit zu erklären, warum sie antreten, ihnen das Vertrauen geschenkt werden soll und wie sie sich die künftige Ratsarbeit vorstellen.

Warum engagiere ich mich gerade für Monschau?

Krämer: Monschau ist nicht nur die schönste Kleinstadt Deutschlands, sie ist auch meine Heimat. Hier leben meine Familie, meine Freundinnen und Freunde, hier gehe ich meinen Hobbies nach. Es gibt so Vieles – insbesondere die Menschen und unsere Natur –, das diesen Ort lebens- und liebenswert macht. Aber es gibt auch noch einige Potenziale, die gehoben werden können. Mein Kopf ist voller Ideen, ich brauche nur mehr Zeit, sie umzusetzen. Die eigene Umgebung aktiv mitzugestalten, ist doch die schönste Aufgabe, die man sich vorstellen kann.

Kuck: Monschau ist für mich Heimat und Lebensmittelpunkt. Ich bin hier verwurzelt und sehe in unserer Region große Chancen, aber natürlich auch zahlreiche Herausforderungen. Genau hier liegt noch großes Potential, an dessen Entwicklung ich gerne mitgestalten möchte. Monschau liegt inmitten eines einzigartigen Naturraumes, historisch bedeutsam und trotzdem wild. Eigentlich beste Voraussetzungen, um Musterbeispiel nachhaltiger und gerade deshalb gewinnbringender Stadtentwicklung zu werden. Hier ist noch einiges möglich.

Warum bin ich der oder die Richtige?

Krämer: Ich stehe für Miteinander, Transparenz und ehrliche Politik. Drei Jahre lang habe ich mich engagiert in eine Vielzahl an Themen und Herausforderungen eingearbeitet, ein großes Netzwerk aufgebaut und werde auch in Zukunft weiterhin ein offenes Ohr für die Belange meiner Mitbürgerinnen und Mitbürger haben. Als parteilose Kandidatin ist es mir möglich, Argumente nach ihrer Überzeugungskraft und nicht nach parteipolitischen Zielen abzuwägen – das ist ein großer Vorteil gegenüber parteigebundenen Bürgermeistern.

Kuck: Ich bin der richtige Kandidat für Monschau, weil ich gemeinsam mit einem starken Team in der Politik und Verwaltung aktiv und zielorientiert gestalten möchte. Mir geht es um das tägliche Leben der Menschen vor Ort, die Lösung der alltäglichen kleinen und großen Probleme. Selbstverständlich müssen wir aber auch den Blick in die Zukunft richten. Wie wollen unsere Kinder in zehn oder 20 Jahren leben, arbeiten und vor allem motiviert sein, in Monschau weiter leben zu wollen und zu können? Dazu gehören die Abarbeitung der bekannten Themen wie Bauen und Gewerbe, Schulen, Sport, Familien, das Leben im Alter etc. Deshalb ist es mir wichtig, alle Beteiligten, Mitarbeiter, Bürger, Vereine und Unternehmen einzubeziehen, um Monschau gemeinsam voranzubringen. Ich möchte einen offenen Dialog, unbürokratisches und konkretes Handeln vor Ort, um Stillstand zu überwinden und die Stadt aktiv weiterzuentwickeln.

Der Stadtrat ist vielfältiger geworden. Wie will ich dort meine Ideen umsetzen?

Krämer: Ich bin fest überzeugt davon, dass die gewählten Vertreterinnen und Vertreter des Rates das Beste für Monschau im Sinn haben. Das wird sie in ihren Entscheidungen einen. Die Bürgermeisterin selbst hat ja nur eine Stimme im Rat. Meine Aufgabe wird es also sein, gemeinsam mit der Verwaltung die Entscheidungsgrundlagen so vorzubereiten, dass auch die Vielfältigkeit des Stadtrates den Vorschlägen folgen kann. Hierfür werden wir auch weiterhin im ständigen Austausch mit den Fraktionen bleiben und für die großen Projekte Arbeitsausschüsse bilden. Das ist ein sehr effizientes Mittel, um alle mitzunehmen.

Kuck: Der neue Stadtrat ist allerdings vielfältiger geworden, mit der Linken und der AFD sind die politischen Ränder mit im Rat vertreten, insgesamt jetzt sechs Parteien. Entscheidend für die Umsetzung unserer und meiner Ideen ist jedoch, dass die CDU mit Abstand stärkste Fraktion ist. Daher gilt in Monschau auch weiterhin, dass sich ohne die CDU keine stabile Mehrheit bilden kann, denn Mehrheiten gegen die CDU würden immer eine Beteiligung aller Fraktionen erfordern, das ist bestimmt keine realistische Option. Aber, wie bereits in der Vergangenheit deutlich wurde, sind die meisten der politischen Entscheidungen im Rat fraktionsübergreifend beschlossen und von keiner Seite blockiert worden. Hier setze ich auf den überparteilichen Dialog, um gemeinsam tragfähige Lösungen für die Zukunft unserer Stadt zu erarbeiten und auf breite politische Füße zu stellen.

Stichwahlen in Aachen und Düren

Ob nach Helmut Etschenberg ein zweites Mal ein Kandidat aus Monschau zum Städtergionsrat gewählt wird, darüber entscheiden die Bürger bei der Stichwahl, wenn SPD-Kandidatin Janine Köster aus Monschau Dr. Tim Grüttemeier herausfordert. Die erste Runde hatte der Amtsinhaber klar gewonnen, mit 44,34 Prozent - Janine Köster (SPD, 17,65%) gilt als Außenseiterin.

Im Duell um das Dürener Landratsamt kommt es ebenfalls zur Stichwahl. Wähler aus Vossenack und Schmidt müssen sich zwischen Dr. Ralf Nolten und Maximilian Dichant entscheiden. Im ersten Wahlgang gewann der Christdemokrat mit 44,41 % - an den Sozialdemokraten entfielen 24,51% der Stimmen.

Direktmandate für die CDU

Auch ein neuer Städteregionstag wurde gewählt - die CDU dabei stärkste Kraft. Zehn Eifeler sind im 74-köpfigen Gremium vertreten. Die Direktmandate gingen allesamt an die Christdemokraten - in Person an Karl-Heinz Hermanns (Gemeinde Simmerath), Annika Fohn (Gemeinde Roetgen) und Michael Funken (Stadt Monschau). Die Aachener Landtagsabgeordnete Fohn (die im Wahlkreis Roetgen/Walheim antrat) und Funken treten damit das Erbe von Ronald Borning und Micha Kreitz an, die nicht mehr zur Wahl standen.
Aus Roetgen sind zudem Rainer Nießen (SPD), Sabine Stolten (FDP) und Manfred Böckem (BSW) in den Städteregionstag eingezogen, aus Simmerath einzig Jürgen Leyendecker (Bündnis´90 / Die Grünen). Die Stadt Monschau vertreten Benjamin Dick (Bündnis´90 / Die Grünen) und Max Kirch (AfD); hinzu kommt Janine Köster, die Spitzenkandidatin der SPD war.


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