

Wenn in der Eifel ein kleines Dorf zum Feiern lädt, dann steht die Chance gut, dass Jakob Renk, bekannt als "DJ Jack", hinter den Turntables steht. Der 23-Jährige aus Neidenbach hat schon so manches Fest bis in die frühen Morgenstunden begleitet – nicht selten von 20 Uhr abends bis sechs Uhr morgens. "Das Besondere an der Eifel ist die Gemeinschaft. Selbst in Dörfern mit 500 Einwohnern kommen oft 1.000 oder mehr Besucher. Man trifft immer wieder dieselben Leute, die quer durch die Eifel reisen, um gemeinsam zu feiern", erzählt er.
Job trifft Leidenschaft
Unter der Woche arbeitet Jakob im IT-Support der Bitburger Braugruppe. Bekannt ist er dort nicht nur als Kollege, sondern auch als Gesicht einer Personalkampagne für Auszubildende. "Irgendwann hieß es: Wir haben doch einen DJ bei uns – warum nutzen wir das nicht?", erinnert er sich. So entstand das Karrierevideo mit dem Slogan "Ich mische zwar kein Hopfen und Malz, aber Beats und Bits." Seitdem rollen drei Bitburger-Autos mit seinem Bild über die Straßen der Region – eine Aktion, die ihm bis heute Schmunzler beschert. "Es ist schon lustig, wenn mir Freunde ein Foto schicken und sagen: Du bist mir gerade auf der B51 entgegengekommen", erzählt er lachend.
Seine Wurzeln hat DJ Jack in der Eifel. Mit zehn Jahren zog er nach Neidenbach, wo er schnell die Faszination der Dorffeste entdeckte. Doch zum Auflegen kam er durch einen anderen Auslöser: Ein Aftermovie des Festivals Nature One weckte 2017 seine Begeisterung für elektronische Musik. Kurz darauf ließ er sich ein DJ-Equipment zu Weihnachten schenken. Der Durchbruch kam ein Jahr später, als er bei der Beachparty Ehlenz – mit gerade einmal 16 Jahren – sein erstes öffentliches Set spielte. Bis heute ist er dort Stammgast: Am 30. August tritt er bereits zum siebten Mal bei der Kultparty auf
Zwei Welten - ein DJ
In Trier, wo er seit zwei Jahren lebt, ist die Stimmung eine andere. "In der Eifel geht es immer Vollgas, in Trier ist es etwas gesitteter", beschreibt er den Unterschied. Musikalisch passt er sich an: Auf dem Land dürfen es Ballermann-Hits und Hardstyle sein, in der Stadt dominieren Techno und Clubhits. Flexibilität gehört zu seinem Markenzeichen – auch in schwierigen Situationen. "Wenn die Technik versagt, darf man nicht in Panik verfallen. Wichtig ist, die Party am Laufen zu halten." Sein bislang größter Auftritt: die Mainstage des Trier Music Festival, mit 3.500 Besuchern eines der größten Indoor-Events in Rheinland-Pfalz. "Das ist natürlich eine Ehre. Aber nervös bin ich vor jedem Auftritt – weil ich will, dass die Leute einen guten Abend haben." Dass er inzwischen Stammfans hat, die ihm von Dorf zu Dorf folgen, macht ihn stolz: »Manchmal merke ich erst beim dritten Mal, dass Leute wirklich meinetwegen da sind."
Für die Zukunft träumt Jakob davon, einmal auf Festivals wie der Nature One, die ihn einst zur Musik brachte, oder sogar bei Tomorrowland aufzulegen. Doch egal, wie weit ihn sein Weg noch führt – er bleibt der DJ aus der Eifel: "Wenn ich dort auflege, ist es jedes Mal ein Heimspiel. Dort hat alles angefangen."
Interview: DJ Jack spricht über seine Anfänge, die Eifel und seine Träume für die Zukunft.



