Köchin Emely arbeitet gemeinsam mit Johannes in der Küche. Sie begleitet und unterstützt betreute Mitarbeitende wie ihn im Arbeitsalltag und fördert ihre individuellen Stärken. Beide schätzen die Vielseitigkeit ihres Jobs und das bereichernde Miteinander im Hotel.
Bild: Nikolas Leube
Angelina (rechts) wollte einen sozialen Beruf erlernen. Im Euvea Hotel kombiniert die Auszubildende zur Hauswirtschafterin beides und arbeitet gemeinsam mit Sonja (links) im Housekeeping.
Bild: Nikolas Leube
Andrea hat vorher in einer Schreinerei gearbeitet. Im Service des Hotels schätzt sie den Umgang mit den Gästen.
Bild: Nikolas Leube
"Spürbar willkommen" – dieser Slogan begrüßt die Gäste des Euvea Hotels bereits vor dem Betreten auf einem Schild am Parkplatz. Seit 2001 empfängt das Freizeit- und Tagungshotel im kleinen Eifelstädtchen Neuerburg seine Gäste. Mit seiner barrierefreien Ausstattung bietet es einen für alle zugänglichen Ort der Erholung im Deutsch-Luxemburgischen Nationalpark. Doch das Hotel ist nicht nur ein Ort zum Übernachten, sondern auch ein Ort, an dem Teilhabe und Inklusion aktiv gelebt werden. Hier arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam im Team und schaffen einen Raum, in dem sich jeder willkommen und wertgeschätzt fühlt. Als gemeinnützige Gesellschaft der Westeifel Werke beschäftigt das Hotel 24 Mitarbeitende mit Beeinträchtigungen in verschiedenen Bereichen, darunter Küche, Restaurant und Haustechnik und -wirtschaft. Die Beschäftigung stellt eine wertvolle Alternative zu klassischen Werkstattplätzen dar.
Ein Arbeitsumfeld, in dem jeder seine individuellen Fähigkeiten einbringen kann, ist das zentrale Ziel des Euvea Hotels, wie uns Hotelleiter Thomas Metzger berichtet. Die Arbeitsabläufe richten sich nicht nach starren Regeln, sondern nach den jeweiligen Möglichkeiten der Mitarbeitenden. Das schätzt auch Johannes, der erst seit wenigen Monaten im Hotel arbeitet und zuvor in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen tätig war. Gerade bereitet er gemeinsam mit Köchin Emely das Mittagessen für die Hotelgäste vor. "In der Küche macht mir die Abwechslung am meisten Spaß. Da hat man viele Freiheiten. Natürlich muss aber alles wie geplant auf den Tisch kommen", erzählt Johannes. Durch das Miteinander im Team lernen die Kolleginnen und Kollegen täglich voneinander – das gilt gleichermaßen für diejenigen mit und ohne Beeinträchtigung. "Ich wollte eine Ausbildung im sozialen Bereich machen", erzählt Angelina, eine Auszubildende im Bereich Hauswirtschaft. "Das Soziale macht mir Spaß. Man lernt, mit verschiedenen Menschen umzugehen, und das macht an meinem Job so viel Freude."
Mit Herzlichkeit und Teamgeist schaffen die Mitarbeitenden so eine Atmosphäre, in der sich jeder wohlfühlt. Wie das gelingt und warum auch andere Betriebe von mehr Inklusion profitieren können, erklärt Hotelleiter Thomas Metzger im Interview mit dem WochenSpiegel.
Dieser Beitrag erschien in der WochenSpiegel-Sonderausgabe zum Thema Vielfalt. Hier gelangen Sie zum E-Paper.
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