Genussvolles Handwerk
Gersten, Hopfen, Hefe und Wasser – diese Zutaten sind die Grundzutaten für goldenen Gerstensaft. 104,1 Liter Bier mit und ohne Alkohol haben die Deutschen im vergangenen Jahr durchschnittlich pro Kopf getrunken. Ein Großteil des „Hopfen-Smoothies“ stammt aus den großen Brauereien. Aber es gibt auch viele kleine Brauereien, die leckeres Bier produzieren. Seit 1994 wird im Waldgasthaus an der Steinbachtalsperre gebraut. „Je nach Wetter brauen wir 400 bis 600 Liter pro Jahr“, erzählt Brauer Michael Wolf. Die Braugerste lässt das Waldgasthaus in einer Mälzerei extra für seine Produktion rösten. „Unser gängigstes Bier ist das Naturblond. Außerdem stellen wir Steinbach Dunkel – das ist ein Schwarzbier –, ein Hefeweizen und ein Bockbier her“, erzählt Wolf.
Obergärig
Alle Sorten sind obergärige Biere. „Dann können wir schnell auf die Nachfrage reagieren. Denn ein obergäriges Bier ist in etwa zehn Tagen fertig, ein untergäriges braucht vier bis sechs Wochen“, so Wolf. Die Rezepte haben die Bierbrauer in ihren Anfangstagen an der Steinbachtalsperre selbst entwickelt. In der Weihnachtszeit wird in den Kesseln, die für jeden Besucher des Waldgasthauses einsehbar sind, wieder ein Weihnachtsbier mit süßlicher Note gebraut. Und wie schmecken die Sorten? „Süffig, einfach süffig“, erklärt Wolf überzeugt. Genießen kann man den Gerstensaft direkt im naturnahen Biergarten mit 200 Plätzen an der Steinbachtalsperre. Die 0,3-Liter-Gläser kosten 2,10 Euro und die 0,4-Liter-Gläser 2,90 Euro. Mitnehmen kann man den Gerstensaft in Siphon zu einem Leiter (2,50 Euro) und zwei Litern (5 Euro). Die Siphons müssen für 5 Euro käuflich erworben werden.
Putzen und Laborarbeit
Einen gemütlichen Biergarten bietet auch die Gaststätte „Zum alten Brauhaus“ in Kreuzweingarten. Dort kehren gerne Motorradfahrer und Radfahrer ein. Nach einer aufwändigen Restaurierung es alten Hofes wird dort seit dem vergangenen Herbst wieder gebraut. „Wir haben ein Helles, ein Dunkles und ein Bernsteinweizen“, erklärt Restaurantleiterin Michaela Henker. Alle drei sind obergärig. „Wie Kölsch. Aber wir dürfen es ja nicht Kölsch nennen, weil wir die Spitzen des Doms nicht sehen“, erklärt sie mit Hinweis auf die Regeln der Namensbenennung. Alle drei Sorten sind unfiltriert. „Das Helle ist dem Kölsch sehr nah, es etwas würziger. Das Dunkle ist herber und bei den Männern beliebt. Unser Weizen schmeckt sehr würzig“, charakterisiert sie die Biere. Die Rezepturen aus dem Jahr 1750 überliefert und werden von einem regionalen Braumeister angewendet. Etwa alle drei Wochen setzt er samstags einen neuen Sud ein. Die Gäste sind willkommen, den Vorgang mitzuerleben. „Der Brauvorgang selbst ist die geringste Arbeit“, weiß Michaela Henker: „Das meiste ist Hygiene, Putzen und Laborarbeit.“ Im Biergarten mit 140 Plätzen gibt es das 0,25-Liter-Glas für zwei Euro und das 0,5-Liter-Glas für vier Euro.
Ursprung im 15. Jahrhundert
Wenige Kilometer weiter wird im historischen Stadtkern von Bad Münstereifel ebenfalls Bier gebraut. Das Brauhaus befindet sich direkt an der Erft. Den Ursprung hat die Brauerei in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Diese Tradition wurde 1997 wiederbelebt. Auch aus den Zapfhähnen des Brauhauses in Bad Münstereifel fließt süffiges Bier. Stets im Angebot hat das Brauhaus sein „Münstereifeler Landbier“ und das „Münstereifel Schwarzbier“. Jahreszeitlich wechselnd gibt es auch andere Hopfensäfte wie etwa Hopfen Gold, Dampfbier, Weizenbier schwarz, Klosterbier, Bock, Festbier und zur kalten Jahreszeit das Winterbier. Genießen kann man es bei gutem Wetter direkt in der Fußgängerzone der Kurstadt. Das 0,3-Liter-Glas kostet zwei Euro, das 0,5-Liter-Glas kostet drei Euro.
Bier-Museum
Auf eine lange Tradition kann die Felsenbrauerei in Monschau zurückblicken. Hier wird seit einigen Jahren zwar kein Bier mehr gebraut. Dafür aber zeigt das Brauerei-Museum die geschichte der Braukunst. Eine besondere Attraktion ist der historischen Felsenkeller, der 1830 in einen Schieferberg gesprengt wurde. Wer einen Trip ins benachbarte Belgien macht, findet in Malmedy die „Brasserie de Bellevaux“. Seit 2006 fließt dort selbst gebrauter Gerstensaft in die Gläser. Die Palette reicht vom Blanche mit 4,8 % Alkohol bis zum Malmedy Triple mit 9 %. Ein 0,25-Liter-Glas kostet zwischen 2,75 Euro und 3,40 Euro. Beliebtes Ausflugsziel ist ebenso das Brauhaus in Rheinbach. Dort sind das hopfenbetonte Rheinbacher Hell und das bernsteinfarbene und süffige Rheinbacher Dunkel im Ausschank.

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