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Grenzüberschreitende Fahndung und Kontrolle

„Der Buschfunk funktioniert. Jetzt kommt kaum noch einer“, schmunzelte einer der Polizeibeamten, der bei einem grenzüberschreitenden Fahndungs- und Kontrolleinsatz mit von der Partie war.

Mit Buschfunk meinte er die Brummi-Fahrer, die ihre Kollegen vor der Kontrollstelle an der Bundesstraße 258 zwischen Schöneseiffen und Wahlerscheid gewarnt haben dürften. Konnte man zu Beginn der Kontrolle noch einige Lkw-Fahrer herauswinken, wurde der Schwerlastverkehr in der Folge tatsächlich immer dünner.

Zusammenspiel mehrerer Behörden

„Das Besondere an dieser Kontrolle“, verriet Franz Küpper, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Euskirchen, „ist die Tatsache, dass bei diesem Einsatz gleich mehrere Ämter eng miteinander zusammenarbeiten.“ Tatsächlich hatte sich in Höhe der Windräder nicht nur die Polizei des Kreises Euskirchen mit ihrem Chef, Polizeioberrat Gereon Eich, eingefunden. Guido Heuken, auf Seiten der Polizei Leiter der Kontrollstelle, konnte auch die Kollegen der belgischen Polizei sowie Vertreter vom Zoll, des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) sowie erstmals auch zwei Mitarbeiterinnen der Bußgeldstelle des Kreises Euskirchen begrüßen. Weitere Kontrollstellen gab es am Rastplatz "Schneifel" an der Bundesstraße 51, am Parkplatz in Höhe Neuhof bei Blankenheim an der Bundesstraße 258, am Grenzübergang in Wahlerscheid, zwischen Losheim und Büllingen sowie am Losheimergraben.

Zahlreiche Kontrollen

Fast fünf Stunden waren an den Kontrollstellen rund 80 Kräfte im Einsatz. So zahlreich die Vertreter der unterschiedlichen Behörden, so vielfältig auch die Kontrollen, die durchgeführt wurden. Bei den Lkw, die herausgewunken wurden, prüfte man nicht nur die Ladung oder den technischen Zustand des Fahrzeuges. Viele mussten auch auf die mobile Waage, um festzustellen, ob der Lkw nicht überladen war. Vor allem Holzlaster verkehren auf der Strecke – und die dürfen, so die Auskunft von Eich und Heuken, noch bis zum Jahresende bis zu 44 Tonnen statt der eigentlich vorgeschriebenen 40 Tonnen laden, sofern das Holz aus Gebieten stammt, die von Windwurf geplagt wurden.

Auch Unternehmer muss zahlen

Hat ein Lkw überladen, dann kassiert nicht nur der Fahrer einen Bußgeldbescheid. Auch der Spediteur kann sich auf eine Rechnung der Kreisbußgeldstelle freuen. „Der Unternehmer macht mit der Überladung ja Gewinn, weil er eigentlich ein zweites Fahrzeug einsetzen müsste“, erklärten die zuständigen Mitarbeiterinnen, warum auch er zur Kasse gebeten wird. Vergehen gegen die Mautpflicht, Fahndung nach Steuerflüchtigen oder die Kriminalitätsbekämpfung – die Art der Kontrollen war vielfältig. Auch auf Alkohol und Drogen sowie Ladungssicherheit, Sozialvorschriften und Güterkraftverkehrsvorschriften wurde untersucht.

Die Bilanz

Es wurden 280 Fahrzeuge und 255 Personen überprüft. Drei Personen wurden auf Drogen getestet, die Tests verliefen negativ. 29 Fahrzeuge wurden wegen technischer Mängel beanstandet. Es wurden außerdem 27 Verwarngelder, acht Ordnungswidrigkeiten (etwa Gurtverstöße), drei Fahrer ohne gültigen Führerschein, acht überladene Lkw, 14 Ladungssicherheitsverstöße, elf Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten, zwei Mautverstöße und drei Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Zwischen Losheimergraben und Wahlerscheid wurden auf belgischer Seite insgesamt 676 Fahrzeuge überprüft. 29 Autofahrer und vier Lkw waren zu schnell unterwegs. Spitzenreiter war ein Verkehrsteilnehmer, der mit 125 km/h in der 70er-Zone gemessen wurde. In der 50er-Zone fuhr der Schnellste 95 km/h. Ihnen droht ein Fahrverbot. Übrigens: Der Fahrer eines Wohnmobils war bei Schöneseiffen von der massiven Präsenz so beeindruckt und abgelenkt, dass er glatt die Pylone der Polizei überfuhr. Auch er wurde zur Kontrolle gebeten ...


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