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Uwe Belz, in der Wildnis zuhause

»Es ist wenig, was du wirklich brauchst.« So lautet nicht nur die Botschaft in dem Hit »Leichtes Gepäck« der Gruppe Silbermond. So könnte man auch die Lebensphilosophie von Uwe Belz umschreiben. Er ist bekannt als der Eifel-Scout und betreibt in Dahlem ein Wildniscamp. »Viele meinen«, stellt Uwe Belz gleich zu Beginn klar, »bei uns im Wildniscamp gehe es vornehmlich um Survival. Das ist das aber nur ein kleiner Teil unseres Angebots.« Tatsächlich ist es für Uwe Belz bei seinen Wildnistrainings ein Anliegen, den Blick auf das Wesentliche zu schärfen, den Teilnehmern die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und Veränderung zu geben und ihnen den Weg zur Gelassenheit und inneren Stärke zu öffnen. Dieses Kunststück schafft er dadurch, dass man in seinem Wildniscamp bei Dahlem der Natur wieder sehr nahe kommt. Ein Feuer mit Hölzern und Händen selbst zu entzünden, einen Bogen zu bauen, Messer aus Stein schlagen oder die Nacht in einer Laubhütte zu verbringen - das sind Survival-Elemente, die bei der Wildnispädagogik zum Einsatz kommen. »Die Teilnehmer«, erzählt Uwe Belz, »sind dann oft ganz stolz, mit eigenen Händen etwas geschaffen zu haben. Und sie merken, wie wenig man im Grund wirklich zum Leben braucht.« Eine Erkenntnis und eine Erfahrung, die immer mehr Menschen suchen und bei Uwe Belz finden. »Viele sind Wiederholungstäter und kommen immer wieder«, lacht Belz. So vielfältig seine Angebote sind, so bunt gemischt sind auch die Menschen, die bei ihm das Abenteuer Wildnis suchen. Vater und Sohn sind dabei ebenso anzutreffen wie seit neuestem auch Mutter und Tochter. Andere möchten sich auf einen Wildnistrip vorbereiten oder sich beruflich, etwa als Kindergartnerin, weiterbilden. Spiritualität Ihnen vermittelt Uwe Belz nicht nur die Wildnisfertigkeiten wie den Bau einer Notunterkunft, das Feuer entfachen, Fährtenlesen oder Jagen. Er bietet auch Seminare an, bei denen man die Sprache der Vögel verstehen lernt, Wildniskräuter erkennt und nutzt, Gemeinschaft am Lagerfeuer erfährt und auch die Spiritualität von Natur erlebt. Das Wildniscamp in Dahlem bietet dabei den Rahmen, den ganzen Tag mitten in der Natur sein zu können. Eine Erfahrung, die Uwe Belz ganz besonders gut vermitteln kann. »Schon als Jugendlicher«, erzählt er, »war ich fasziniert von den indianischen Lebensweise und habe dann irgendwann den Schritt über den großen Teich gewagt.«Ziel war Tom Brown Jr., die Nummer eins der Outdoor-Männer in Amerika. Bei ihm absolvierte Uwe Belz eine vierjährige Ausbildung, in deren Verlauf er ein Jahr lang in der Wildnis leben und überleben musste. »Ich habe«, berichtet der Eifel-Scout, »in einer einfachen, selbst errichteten Hütte gelebt und war nur mit dem Nötigsten ausgerüstet. Dabei habe ich gemerkt, auf wie viel man verzichten kann und wie viel die Natur einem gibt.« Eigenes Camp Vor allem aber reifte in ihm der Wunsch, sein erworbenes Wissen nicht für sich zu behalten, sondern es mit anderen Menschen zu teilen und ihnen zu vermitteln. »Und daher habe ich mich schließlich dazu entschlossen, in Deutschland ein eigenes Wildniscamp zu gründen.« Und in Dahlem fand er auf dem ehemaligen Schießstand der Kreisjägerschaft das ideale Gelände, um seine Vorstellungen eines Camps unbehelligt umsetzen zu können. Zur Person Uwe Belz wurde 1964 geboren, ist Wildnislehrer, Musiker und Yogalehrer. Bei Tom Brown Jr., dem Outdoor-Mann Amerikas schlechthin, absolvierte er eine vierjährige Ausbildung. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland baute er sich seine eigene Wildnisschule auf, zuerst in Hellenthal, seit 2014 am jetzigen Standort in Dahlem. Seit 1998 leitet er Outdoor-Seminare im Bereich Wildnistraining, Persönlichkeitsentwicklung und Wildnispädagogik. @ Mehr dazu im Netz: www.wildnistraining.de www.belzz.de


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