Michael Nielen

Von Freunden getragen, von Generationen gelebt

Satzvey. Es ist ein warmer Sommertag im August, die Stühle sind ins Freie geräumt. Die Menschen, die sich in Satzvey treffen, sind mit ihren Gedanken jedoch bereits im November – bei der Kultveranstaltung »Jeck sin, lache, Musik mache«, die wieder in der Dreifachturnhalle Mechernich steigt.
Sie sind eine eingeschworene Truppe und freuen sich auf die kommende Veranstaltung - das Orga-Team von »Jeck sin, lache, Musik mache«.

Sie sind eine eingeschworene Truppe und freuen sich auf die kommende Veranstaltung - das Orga-Team von »Jeck sin, lache, Musik mache«.

Bild: Michael Nielen

Versammelt ist der »harte Kern«, bestehend aus Rudi Kaiser mit seinen beiden Töchtern Sophie und Anna, Jörg Kuschel mit Tochter Kim, Jörg Grewe, Guido Meyer und Guido Heske. Es fehlen lediglich seine Söhne Jan und Leon.

Und während die Gruppe das kommende Event plant, schweifen die Gedanken, zumindest der älteren, zurück ins Jahr 1997. Damals war es der JGV Satzvey, der die Idee in die Tat umsetzte, die Kölner Karnevalsgrößen in die Eifel zu holen. Wohl niemand ahnte, dass »Jeck sin, lache, Musik mache« zu einer absoluten Kultveranstaltung werden sollte – eine der bekanntesten im gesamten Eifeler Karneval. »Im ersten Jahr war es nur ein Tag. Schon im zweiten Jahr mussten wir auf zwei Tage erweitern – die Nachfrage war einfach zu groß«, erinnert sich Rudi Kaiser.

Auch 2025 heißt es wieder zwei Tage feiern – mit der »vier plus eins«-Maßgabe. »Unser Bestreben ist, dem Publikum neben den großen Bands Brings, Bläck Fööss, Paveier und Kasalla auch weitere bekannte Gruppen zu präsentieren«, so Guido Meyer. »Wir haben dieses Mal Kempes Feinest am Freitag und Fiasko am Samstag. Beide Bands freuen sich sehr, endlich mal in der Eifel aufzutreten.« So wolle man auch jüngeren Besuchern etwas Neues bieten, ohne die alten Fans zu verprellen. Übrigens: Eine Band gehört seit 1997 fest dazu – die Paveier. Sie gilt als »Hauskapelle« und ist die einzige Gruppe, die bis heute bei jeder Ausgabe dabei war.

Die Veranstalter denken darüber nach, künftig auf einen Tag zu verkürzen. Momentan sei der Freitag für 2026 nicht geplant. Es werde immer schwieriger, gerade für den Freitag genügend Karten zu verkaufen. »Die Kosten steigen, die Gagen der Bands ebenso. Und wir sind ein eingetragener Verein. Wenn irgendwann Minus gemacht wird, haften wir als Vorstand privat – das Risiko können wir nicht eingehen«, so Guido Meyer stellvertretend für das ganze Team. Noch sei nichts entschieden, aber man müsse jedes Jahr aufs Neue sehen, wie das Publikum reagiere.

»Wir waren die Ersten, die die Kölner Bands in die Eifel geholt haben«, sagt Guido Heske nicht ohne Stolz. Über mehr als ein Vierteljahrhundert hat »Jeck sin, lache, Musik mache« auch lustige und kuriose Geschichten geschrieben. Ein Karnevalsprinz etwa, der die Veranstaltung zwanzig Jahre lang als Helfer begleitet hatte, nahm beim großen Auftritt in der Dreifachturnhalle plötzlich den falschen Bühnenaufgang. »Da haben wir alle nur den Kopf geschüttelt – das war typisch Karneval«, lacht Rudi Kaiser.

Ein anderes Mal stand Brings auf der Bühne, als es einen kompletten Stromausfall gab – »ärgerlich, aber am Ende haben wir selbst darüber gelacht.« Legendär waren auch die Sonntage nach dem Abbau. »Früher sind wir nach der Nacht einfach direkt zum Frühschoppen. Da kam es schon mal vor, dass einer an der Theke einschlief oder mit zerrissenen Jeans nach Hause ging«, heißt es aus der Runde.

»Jeck sin« ist längst zur Generationen- und Familiensache geworden. Viele Kinder der Gründungsmitglieder packen heute selbst mit an. »Unsere Jugend ist inzwischen fest integriert«, so Jörg Kuschel lachend. »Es ist über die Jahre ein Familienunternehmen geworden.« Und die nächste Generation bringt ihre neuen Ideen mit ein – und macht »Jeck sin« nicht nur durch ein tolles YouTube-Video, sondern auch auf den Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram oder TikTok populär. »Früher war Werbung mit Plakaten und Mundpropaganda, heute läuft vieles digital – und wir sind froh, dass die Jugend das übernimmt«, sagen die älteren Herrschaften.

»Für mich ist es jedes Jahr ein Highlight, mit dieser Truppe das Fest zu stemmen«, sagt Jörg Kuschel. »Jeder weiß, was er zu tun hat, und alle packen an. Ohne diese Truppe ginge es nicht.« Hört sich ganz danach an, als könnte 2026 die 30. Veranstaltung gefeiert werden.

Tickets, Bands, Termine und Vorverkauf ...

  • »Jeck sin, lache, Musik mache« findet 2025 am Freitag, 21. November, ab 20 Uhr (Einlass 18 Uhr) und am Samstag, 22. November, um 19 Uhr (Einlass 17 Uhr) statt. Veranstaltungsort ist wieder die Dreifachturnhalle in Mechernich.
  • Sechs Top-Bands des Kölner Karnevals sind dabei. Am Freitag und Samstag werden Höhner, Brings, Bläck Föös, Kasalla sowie die Paveier mit von der Partie sein, freitags spielen zudem »Kempes Feinest« und samstags »Fiasko«.
  • Tickets gibt es für 44 Euro pro Person. Der Vorverkauf startet am Sonntag,14. September, ab 11 Uhr bei der Fima Bünder in Euskirchen, Carl-Benz-Str. 9, und bei der Bäckerei Milz im Rewe-Markt in Kommern.
  • Danach können Karten ab dem 15. September beim SVE Euskirchen, im Bierverlag Meyer in Satzvey oder online unter www.jecksinlachemusikmache.com erworben werden.
  • Aktuelle Infos, Bilder und Videos gibt es unter »Jeck sin, lache, Musik mache« auch auf Facebook, Instagram, TikTok und YouTube!


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