

»Über drei Viertel der hier angekommenen ukrainischen Kriegsflüchtlinge haben bei Privatleuten Unterkunft gefunden, daran sieht man die große Hilfsbereitschaft im Kreis Euskirchen, für die ich sehr dankbar bin.« sagt Landrat Markus Ramers.
»Wir haben im Kreis eine gute Zusammenarbeit von ehrenamtlich Tätigen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, den kreisangehörigen Kommunen und dem Kreis Euskirchen, trotzdem bitte ich noch weitergehend um die Hilfe der Kreisbevölkerung für die Bewältigung dieser humanitären Herausforderung: ohne die Bürgerinnen und Bürger geht es nicht!« so Landrat Ramers weiter. Gebraucht wird vieles: Unterbringungsmöglichkeiten, Sprachpaten, Sprachmittler, pädagogisch erfahrene Betreuungskräfte und engagierte Menschen, die sich um die »neuen Nachbarn« kümmern wollen.
Um weiterhin betroffenen Familien möglichst dezentral helfen zu können, werden geeignete Wohnungen oder Wohnmöglichkeiten gesucht, die zur Verfügung stehen, wenn die vorgehaltenen kommunalen Notunterkünfte ausgelastet sind. »Wichtig ist, dass die Privatsphäre gewahrt bleiben kann und die Menschen eine Möglichkeit haben, sich auch zurück zu ziehen« meint Erdmann Bierdel, Integrationsbeauftragter des Kreises. Potentielle Wohnungs-/Gastgeber können sich an die jeweilige Stadt- oder Gemeindeverwaltung wenden oder sich über die Homepage oder das Serviceportal des Kreises melden, die entsprechenden Daten werden dann der Gemeinde weitergeleitet.
Menschen in unserem Kreisgebiet, die beabsichtigen, ukrainische Flüchtlinge in Eigeninitiative oder über Hilfsorganisationen unmittelbar aufzunehmen, werden dringend gebeten, diese Absicht möglichst drei Werktage zuvor bei der jeweiligen Stadt/Gemeinde anzuzeigen, damit dort die notwendigen Termine für die Registrierung und soziale Versorgung bereits zeitnah abgestimmt und angeboten werden können. Bei auftretenden Schwierigkeiten können sich Gastgeber und Vertriebene aus der Ukraine an die Beratungsstellen der Caritasverbände Euskirchen und Eifel oder des DRK Kreisverbandes wenden.
Da vor allem Mütter mit Kindern die Flucht antreten mussten und die Kinder schnellstmöglich in die Schule oder KiTa aufgenommen werden sollen, werden auch dringend Sprachpaten gesucht, die beispielsweise in den Grundschulen oder KiTas gezielte Sprachförderung für einzelne Kinder oder kleine Gruppen durchführen. Sabine Sistig, Leiterin des Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrums des Kreises: »Diese Aufgabe hat sich in der Vergangenheit als besonders wertvoll und wirksam erwiesen, deshalb wollen wir wieder Schulungen, Unterstützung und Beratung für ehrenamtliche Sprachpaten anbieten, damit sich niemand alleine gelassen fühlt.« Zusätzliche Sprachmittler, die ukrainisch oder russisch sprechen und in Alltagsdingen vor Ort übersetzen würden, werden ebenfalls gebeten, sich zu melden.
»Es kann schwierig werden, für die Kinder unter 6 Jahren ausreichende Plätze in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung zu stellen, deshalb suchen wir pädagogisch erfahrene Kräfte, die für die Tätigkeit für andere, zusätzliche Betreuungsangebote geschult werden.« sagt Martina Hilger-Mommer, im Kreisjugendamt verantwortlich für die Kindertagesbetreuung.
Alle Unterstützungsangebote und Kontaktdaten sind über die Homepage des Kreises Euskirchen abrufbar: https://www.kreis-euskirchen.de/ukrainehilfe




