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Andreas Bender

Brasilien-Jahr: Multimediale Ausstellung im Hunsrück-Museum

Simmern. Das Jubiläumsjahr "200 Jahre Auswanderung nach Brasilien" startet mit der Ausstellung "Neuland" durch. Viele weitere Veranstaltungen im Kreis folgen.
Zur Ausstellungseröffnung durfte Museumleiterin Kristina Müller-Bongard (5.v.l.) neben Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck (5.v.r.) unter anderem einen Teil des Schauspiel-Ensembles begrüßen.

Zur Ausstellungseröffnung durfte Museumleiterin Kristina Müller-Bongard (5.v.l.) neben Staatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck (5.v.r.) unter anderem einen Teil des Schauspiel-Ensembles begrüßen.

Bild: Andreas Bender

"Der rote Faden der Ausstellung ist die Migration. Themen sind unter anderem Ursachen und Gründe der Auswanderung, wirtschaftliche und soziale Aspekte, bis hin zur Sprachforschung und Identität", sagt Museumsleiterin Kristina Müller-Bongard. Ihr Vorgänger, Dr. Fritz Schellack, der ebenfalls eingebunden ist, erklärt: "Wir wollten ein Brückenschlag von 1824 bis 2024. So wurde das Thema möglichst breit aufgestellt." Der historische Teil beschäftigt sich mit der Auswanderung im 19. und im frühen 20. Jahrhundert, unter anderem mit Briefen und Dokumenten, die von Privatpersonen bereitgestellt wurden. Der zweite Teil beleuchtet das Thema ‚Migration heute' aus unterschiedlichen Perspektiven. So haben beispielsweise Schüler der Ströher Realschule Plus in Simmern Video-Interviews mit Geflüchteten geführt.

 

Mithilfe von VR-Brillen erleben Besucher an bestimmten Punkten eine virtuelle Erweiterung der analogen Ausstellung. Auch eine Datenbank kann erkundet werden. "Damit wird die Ausstellung erlebbarer - nicht nur für junge Generationen", betont die Museumsleiterin. Diese digitale Integration wurde von der TH Kaiserslautern eingerichtet. Die Ausstellung "Neuland" ist bis zum 30. Dezember zu sehen und ist ein Kooperationsprojekt des Hunsrück-Museums mit dem Stadtmuseum Kaiserslautern unter der Schirmherrschaft von Edgar Reitz. Und auch das Edgar Reitz Filmhaus in Simmern beschäftigt sich mit der historischen Auswanderung. Hier liegt der Fokus im Jubiläumsjahr auf dem Film "Die andere Heimat". Das Filmhaus ist an jedem 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet (oder auf Anfrage).

 

Die Eröffnung der Ausstellung am Pfingstwochenende kann man durchaus als Startschuss für das Jubiläumjahr im Rhein-Hunsrück-Kreis sehen. Zwar gab es bereits seit Januar Veranstaltungen im Kreisgebiet, der Großteil ist allerdings für die kommenden Monate terminiert - organisiert von lokalen Initiativen.

 

Dazu gehört auch das Schauspiel zur Auswanderung "Auf ins Paradies", ein Gemeinschaftsprojekt der beiden größten Theatervereine der VG Simmern-Rheinböllen, Studio 61 aus Rheinböllen und das Theaterkontor Simmern. Die Aufführungen finden in der Hunsrückhalle in Simmern (sieben Termine, 12. bis 25. Juli) und im Kulturhaus in Rheinböllen (sechs Termine, 27. September bis 6. Oktober) statt. Michel Becker, Chef des Theaterkontors Simmern: "Wir zeichnen die Beweggründe der Menschen nach, die gingen und der Menschen, die bereit waren, die Auswanderer aufzunehmen. Das Publikum nimmt teil an der Auswanderung des Mühlendoktors Nikolaus Petry und seiner Familie und begegnet dem brasilianischen Kaiser Dom Pedro I. und seiner österreichischen Gemahlin Leopoldine - hautnah und authentisch." Tickets für die Termine gibt es bereits im Vorverkauf - unter anderem Ticket Tegional, bei der Tourist Info Simmern-Rheinböllen und beim WochenSpiegel.

 

Info und Termine:

www.hunsrueck-museum.de

www.neueheimatbrasilien.com


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