

Auch die Polizei zog für den Samstag eine positive Einsatzbilanz. Gleich mehrere Veranstaltungen sorgten für einen langen Einsatztag in Trier. Neben dem Spitzenspiel in der Fußball-Oberliga, verliefen auch eine Demonstration und mehrere Veranstaltungen in der Stadt aus polizeilicher Sicht ohne Störungen. Zur Oberligabegegnung zwischen dem SV Eintracht Trier und des TuS Koblenz wurden nicht nur zahlreiche Fans erwartet, die sich das Spiel anschauen wollten. Die Polizei befürchtete handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Anhängern beider Lager. Bereits am frühen Morgen hatten sich bis zu 200 Anhänger der Trierer Ultra-Szene in der Innenstadt versammelt.
Nach einer hektischen Anfangsphase des Spiels übten die blau-schwarz-weißen früh in der Partie Druck auf das Tor von Gästetorwart Paucken aus. In Folge einer gelungenen Kombination im Koblenzer Straftraum legte Tim Garnier quer auf Edis Sinanovic, der ohne Mühe zu seinem siebten Saisontreffer einschob (14.). Spätestens zu diesem Zeitpunkt trieb die lautstarke Unterstützung der gewaltigen Kulisse den SVE mehr und mehr nach vorne. Kevin Kling war es vorbehalten, nach einem überragenden Freistoß von Milad Salem den Ball am langen Pfosten per Direktabnahme zum 2:0 zu verwandeln (28.).
Insgesamt übertrug sich die Atmosphäre von den Rängen auch sonst immer wieder auf den Rasen. Giftige Zweikämpfe und kleinere Wortegefechte heizten das Spiel immer wieder auf. Als die Eintracht das Spiel fest in der Hand zu haben schien, schob Abdullei seinen Körper nach einem Standard geschickt zwischen Ball und Gegenspieler und sorgte etwas aus dem Nichts für den Anschlusstreffer (35.). Bis zur Halbzeitpause war nun erstmals die TuS am Drücker, wurde jedoch nur einmal durch eine scharfe Flanke von Gietzen gefährlich (45.+2).
Ohne Wechsel kamen beide Mannschaften aus der Kabine. Wiederum war es die Eintracht, die besser aus der Kabine kam. Nach einem überragenden Antritt des unermüdlichen Milad Salem durchs Zentrum steckte dieser durch auf Christoph Anton, der nach einem kleinen Haken gegen seinen Gegenspieler den Ball trocken aus elf Metern ins lange Eck drosch (53.) Im Anschluss verschob die TuS weiter nach vorne, die entstehenden Räume luden den SVE mehrfach zu Kontern ein. Keiner der solchen konnte aber für die Vorentscheidung sorgen.
Dennoch schien die Partie erneut in eine klare Richtung zu verlaufen. Doch Amodou Abdullei sorgte per Kopf für eine aus Trierer Sicht unnötige Schlussoffensive der Gäste (84.). An diesem Tag sollte Abdullei allein allerdings nicht reichen. Nach einer gefühlten Ewigkeit und fast fünf Minuten Nachspielzeit konnte der SVE den verdienten Sieg über die Zeit bringen. Im Stadion und auf dem Platz herrschte grenzenloser Jubel. Mit dem ersten Erfolg gegen die TuS Koblenz seit mehr als fünf Jahren belegt Eintracht-Trier nun den zweiten Tabellenplatz, punktgleich mit dem Tabellenführer TSV Schott Mainz.
Spiel-Statistik:
Eintracht Trier: Wieszolek – Brodersen (75. Heinz), Maurer, Kling, Kaluanga – Balde – Sinanovic, Salem, Roth, Anton (64. Kinscher) – Garnier (71. Brandscheid)
TuS Koblenz: Paucken – von der Bracke, Stahl, Softic – Waldminghaus, Hadzic, Schulte-Wissermann (8. Richter), Kabashi (46. Nonaka), Gietzen – Knop (57. Käfferbitz), Abdullei
Tore: 1:0 Sinanovic (14.), 2:0 Kling (28.), 2:1 Abdullei (35.), 3:1 Anton (54.), 3:2 Abdullei (84.)
Schiedsrichter: Alex Kreuger (Luxemburg)
Zuschauer: 2437
Red/SVE/Fin/Video: Steil-TV