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Tierische Youngsters: nur gucken, nicht anfassen!

Es herrscht Hochkonjunktur für Tierkinder. Ende April gleichen Wälder und Wiesen großen Kinderstuben. Während der laufenden Setz-, Brut- und Aufzuchtzeit sollten Naturfreunde besondere Rücksicht auf junge Wildtiere nehmen.
Es gehört zur Überlebensstrategie von Reh- und Damwildkindern, sich ins hohe Gras zu drücken und voll und ganz auf ihre Tarnung zu vertrauen. Foto: Bäumler/LJV RLP

Es gehört zur Überlebensstrategie von Reh- und Damwildkindern, sich ins hohe Gras zu drücken und voll und ganz auf ihre Tarnung zu vertrauen. Foto: Bäumler/LJV RLP

In den kommenden Tagen und Wochen kommt vermehrt der tierische Nachwuchs auf die Welt. Bei Hasen, zahlreichen Bodenbrütern wie Kiebitz, Fasan oder Rebhuhn sowie beim Rehwild ist die Setz-, Brut- und Aufzuchtzeit voll im Gange. Es gilt das Motto: nur gucken, nicht anfassen! Denn beispielsweise lassen Rehe ihre Jungtiere zum Schutz vor Fressfeinden, wie dem Fuchs, gut getarnt und nahezu geruchlos im hohen Gras zurück. Nur zum Säugen erscheint die Mutter. In keinem Fall sollten Spaziergänger vermeintlich allein gelassenes Jungwild anfassen. Das schreckt die Muttertiere ab und macht den Nachwuchs tatsächlich zu Waisen. Die Folge: Die Tierkinder müssen verhungern.

Am Anblick erfreuen, aber nicht anfassen

In der Regel sind Elterntiere nie weit weg. Aus sicherer Entfernung beobachten sie ihren Nachwuchs, um keine Beutegreifer anzulocken. Daher empfiehlt der Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz (LJV), sich am Anblick der Jungtiere zu erfreuen, diese aber wieder der elterlichen Obhut zu überlassen. Sobald die vermeintliche Gefahr vorbei ist, holen die Elterntiere ihren Nachwuchs ab und bringen ihn an einen sicheren Ort. Der LJV appelliert an Hundehalter, in der Setz-, Brut- und Aufzuchtzeit bis etwa Mitte Juli auf den Wegen zu bleiben und die vierbeinigen Familienmitglieder angeleint zu lassen. Die weiblichen Rehe, Ricken genannt, sind zurzeit hochschwanger. Sie sind bei weitem nicht schnell genug, um vor freilaufenden Hunden flüchten zu können. Eine panische Flucht kann zu einer Fehlgeburt führen und das Leben von Mutter und Kind gefährden.


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