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Vorsicht bei der Wiesmahd: Wildtiere verstecken sich im Feld
Anfang Mai startet im ganzen Land die Frühmahd. Um Mähverluste unter Jungtieren wie Kitze, Junghasen oder Küken von Bodenbrütern zu vermeiden, arbeiten Jäger und Landwirte Hand in Hand. Denn effektive Wildrettung fängt bereits vor der Mahd an.
Jäger rettet Kitz. Foto LJV RLP
Die richtige Mähtechnik kann das Leben von Wildtieren retten. Quelle: DJV
Damit Jungtiere nicht unter die Messer der Kreiselmäher geraten, setzen sich Jäger gemeinsam mit den Landwirten dafür ein, die Wiesenmahd tierschutzgerecht zu gestalten. "Wir rufen unsere Mitglieder dazu auf, gemeinsame Aktionen zur Rettung von Jungwildtieren durchzuführen", betont LJV-Präsident Kurt Alexander Michael. Ob das klassische Absuchen der Wiesen zu Fuß oder mit Multicoptern, der Einsatz von Audio-Visuellen Vergrämungsmaßnahmen oder die Nutzung von akustischen Wildrettern direkt am Mähwerk: Ein Mix möglichst vieler Maßnahmen kann den Tod vieler Jungtiere verhindern.
Wildretter nutzen
Landwirte sollten den Jägern den bevorstehenden Mahdtermin mitteilen und vorhandene Wildretter nutzen. Jäger sollten die Wildtiere vor der Mahd von den Wiesen verscheuchen, indem sie mindestens 24 Stunden vorher die Wiesen mit geeigneten Jagdhunden absuchen. Knistertüten, Flatterbänder, akustischen Wildretter oder Kofferradios, die an den Wiesen aufgestellt werden, halten die Wildtiere davon ab, die Grünflächen als Rückzugsgebiete zu nutzen. Rehmütter empfinden die Wiesen dann als nicht mehr sicher genug und ziehen mit ihren Kitzen um.
Drohneneinsatz bei der Tierrettung
Immer beliebter werden sogenannte Multicoptern (Drohnen). Werden diese mit Wärmebildkameras ausgestattet, können sie auch im hohen Bewuchs Kitze sicher und schnell gefunden werden. Eine Drohne kann pro Stunde etwa zehn Hektar Wiese zuverlässig absuchen. Doch noch sind Drohnen mit der entsprechenden Ausrüstung und Software zu teuer, daher wäre eine Anschaffung über eine Gruppe, wie beispielsweise Jagdgenossenschaften, zu überlegen.
Pilotprojekt mit akustischen Wildrettern gestartet
Im Frühjahr 2016 startete die Kreisjägerschaft Bitburg-Prüm gemeinsam mit dem Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau und der Maschinenring Bitburg-Prüm ein Pilotprojekt mit akustischen Wildrettern, die direkt am Mähwerk oder am Schlepper angebracht werden. Der Wildretter beschallt die jeweils nächste Schnittbreite mit einem rund 120 dB lauten Sirenenton in unterschiedlicher Tonlage. Der Schall soll die Wildtiere beunruhigen und zum Verlassen der Fläche bewegen. Die Landwirte, die am Projekt teilnahmen, sind davon überzeugt, dass der Wildretter als flankierende Maßnahme zu mehr Tierschutz bei der Mahd führt und wollen das Gerät auch weiterhin einsetzen.
Richtige Mähtechnik rettet Tierleben
Aber auch die richtige Mähtechnik kann das Leben der "jungen Wilden" retten. Unter anderem sollten Landwirte – wann immer möglich – von innen nach außen mähen, denn das würde den Wildtieren Fluchtmöglichkeiten eröffnen. Mit der konventionellen Mähmethode (von außen nach innen) wird den Wildtieren eine Flucht erschwert. Vor allem Kitze fliehen bei herannahender Gefahr nicht – sie drücken sich ins Gras und vertrauen auf ihre Tarnung. Daher werden sie oft von dem Mähwerk erfasst und getötet.
Info-Broschüre
Zusätzlich können Jäger und Landwirte die vom LJV und der Landwirtschaftkammer Rheinland-Pfalz veröffentlichte Info-Broschüre "Wildtiere schonen – von innen nach außen mähen" kostenlos anfordern. Darin sind einige wildtierfreundliche Mähtechniken erklärt.