"Die BBL ist ein anderes Pflaster" - Headcoach Jacques Schneider im Interview
Interview: Nico Lautwein
Wie verlief die Saisonvorbereitung aus Ihrer Sicht?
Ich bin sehr zufrieden, wir haben uns von der Organisation der ganzen Spiele eine gute Marschroute erarbeitet und hatten die Möglichkeit gegen ProA-Ligisten viel auszuprobieren. Haben dann mit Nancy und Bonn zwei High-Level-Erstliga-Teams geschlagen. Zudem hatten wir ein extrem lehrreiches Wochenende in Heidelberg. Dort waren wir am Ende dann auch zum ersten Mal komplett.
Was sind die Saisonziele?
Für uns ist es als Aufsteiger, der im unteren Drittel mit seinem Budget liegt, erstmal das größte Ziel uns in der Liga zu etablieren. Das steht für uns im Vordergrund. Wir wollen jede Woche Basketball spielen der intensiv ist, der hart erarbeitet ist und uns in der BBL ein Standing erarbeiten, das uns dann erlaubt neue Ziele zu setzen. Der Pokal ist natürlich ein sehr besonderer Modus, bei dem man mit wenig Spielen sehr viel erreichen kann. Mit Tübingen spielen wir gegen eine Mannschaft die uns bekannt ist und in der wir sicherlich in der Favoritenrolle stehen. In der zweiten Runde wäre dann Bonn ein potenzieller Gegner. Da wir ja auch nicht europäisch vertreten sind, ist der Pokal für uns auch ein Stück weit eine Priorität. Wir wollen dort einfach so weit wie nur möglich kommen und vor allem für Überraschungen sorgen.
Wie groß ist der Unterschied in der BBL zur ProA?
Es ist natürlich nochmal eine größere Nummer als beim Fußball. Wenn man überlegt, dass wir jetzt gegen Bayern München und damit auch gegen Welt- und Europameister spielen, dann ist das schon ein sehr großer Schritt. Das darf man einfach nicht unterschätzen. Gerade als Aufsteiger muss man da sicherlich ein Stück weit bescheiden sein was das Ganze angeht. Wir wollen aber dennoch hungrig sein und uns, wenn wir als Underdog in die Spiele gehen, durchkämpfen. Es ist nochmal ein großer Qualitätsunterschied, gerade bei den Spielern, der Organisation, der Größe der Halle und den Fans. Da ist die BBL ein anderes Pflaster. Die Teams sind taktisch besser eingestellt, die Spieler sind athletischer, schneller, das Spieltempo ist sehr hoch. Die Entscheidungsfindung ist in großen Teilen besser und schneller. Das macht das Spiel logischerweise attraktiver, so sollte es in der ersten Liga aber auch sein.
Wie hat sich das Team im Vergleich zur letzten Spielzeit verändert?
Ich bin nach der Vorbereitung wirklich erstaunt, wie schnell wir es geschafft haben, ein neues Level zu erreichen. Die drei Neuzugänge (Aav außen vor) haben uns in unserem Spiel sicherlich bereichert. Aber auch die Spieler, die wir halten konnten haben über den Sommer sehr hart trainiert. Man merkt, dass die Spieler individuell auf einem neuen Level sind. Die jüngeren Deutschen wie zum Beispiel Adekunle oder Hollersbacher waren in der Preseason sehr wichtige Faktoren und darauf wollen wir bauen. Wir haben das System natürlich in gewissen Aspekten angepasst. Die Wurfquoten in der BBL sind höher und die Spieler sind individuell besser. Dementsprechend müssen wir uns defensiv in gewissen Situationen anders verhalten als in der ProA. Aber grundsätzlich haben wir die DNA, die wir letztes Jahr etabliert haben, für uns auch in der Preseason weitergeführt. Wir spielen eine hohe Pace, wir spielen intensiver in der Verteidigung und wir rotieren viel. Wir haben eine gute Kadertiefe die wir nutzen wollen. Jeder Spieler sollte genau wissen was seine Aufgaben sind, was seine Rolle ist, diese akzeptieren und dann natürlich auch auf dem Feld umsetzen.
Sind alle fit für den Saisonstart?
Ja absolut, Behnam und Clay haben auch wieder gespielt. Vom Fitnesslevel haben sie natürlich noch viel aufzuholen, verglichen zu den anderen, die natürlich drei vier Wochen mehr Training hatten. Aber sie sind dabei und wir gehen fest davon aus, dass sie beim ersten Spiel dabei sind.
Was für einen Einfluss hat der Erfolg der deutschen Basketball-Nationalmannschaft?
Es nimmt sehr viel Einfluss auf den Basketballsport generell. Deswegen ist das einfach ein unfassbar tolles Ergebnis. Viele Kinder interessieren sich für Basketball, fangen selber an Basketball zu spielen, sind begeistert von der Nationalmannschaft und ihren Stars. Das wirkt sich natürlich auf die Mitgliederzahlen in Vereinen aus, es wirkt sich positiv auf Sponsoren aus und es wirkt sich positiv auf unsere Zuschauerzahlen aus. Das sind alles tolle Begleiteffekte. Die A-Nationalmannschaft ist da aktuell das Zugpferd des Basketballsports in Deutschland. Davon profitieren wir als Verein und als Team sicherlich auch.
Verfolgen Sie außerhalb vom Basketball noch andere Sportarten aktiv?
Auf jeden Fall. Die schönste Zeit ist immer wenn die Olympischen Spiele stattfinden. Dort hat man wirklich die Möglichkeit die Athleten in allen Sportarten auf höchstem Level zu sehen. Leider sind diese nur alle vier Jahre. Sonst verfolge ich natürlich auch Fußball, der in Deutschland sehr groß ist, aber habe auch an sich ein sehr großes Interesse an Fußballtrainern. Ich habe immer viel über die Art und Weise wie Jürgen Klopp, Thomas Tuchel oder auch Pep Guardiola arbeitet, gelesen. Ich treibe auch selber gerne Sport. Bin vor allem viel draußen, zum Beispiel mit dem Mountainbike. Zudem habe ich Sport studiert, wo man natürlich auch in jedem Sportbereich Prüfungen ablegen muss. Von daher würde ich sagen, dass ich auch außerhalb vom Basketball mich für verschiedene Sportarten begeistern kann.
Dritte Saison bei den Gladiators: Wie gut haben Sie sich in Trier eingelebt?
Sehr gut, es ist auf jeden Fall mein Zuhause geworden in dem ich sehr glücklich bin. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, die Region ist einfach wunderschön und die Stadt ist toll. Zudem kann man viel unternehmen. Da bin ich sehr dankbar, dass ich an so einem Standort und in so einer Stadt wie Trier aktuell arbeiten darf.
Hier geht es zum gesamten Artikel über den Saisonauftakt

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