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Thomas Förster

Qualität bleibt Senfmüllers Ur-Rezept

»Wir stehen für Tradition, Qualität und solides Handwerk - das wird auch immer so bleiben.« Wer glaubt, dass Fließbänder das Bild des neuen Betriebs- und Lagergebäudes an der Monschauer Senfmühle prägen, kennt Ruth Breuer nicht. Die Senfmüllerin will die Werte bewahren, die das Familienunternehmen weltweit bekannt gemacht haben, aber zugleich in die Zukunft investieren.

»Wir platzen hier aus allen Nähten«, lagen die Pläne, die Senfmühle am Rande der Monschauer Altstadt zu erweitern, schon länger in der Schublade von Ruth Breuer. In den Stoßzeiten sind bis zu 70 Mitarbeiter und Aushilfen in der Senfmühle in mehreren Schichten beschäftigt. Eine Erweiterung am bestehenden Produktionsgebäude stieß auf den Widerstand der Wasserbehörde. »Doch eine einfache Lagerhalle wollte ich auch nicht.« Also ließ Breuer von Architekt Peter Kutsch - übrigens ein alter Schulfreund der Senfmüllerin - ein Gebäude konzipieren, dass sich »in das Gesamtensemble der Historischen Senfmühle integriert«. So wird die Giebelsilhouette, die der Zufahrt zugewandt ist, dem nebenstehenden Restaurant angepasst. Beim Richtfest gewährte Ruth Breuer nun erste Einblicke in das neue Gebäude. Auf 610 Quadratmetern entstehen bis zum kommenden Frühjahr Räumlichkeiten für Produktion, Abfüllung, Lager und Technik. »Wir müssen die Zutaten unterschiedlich lagern, weil manche gekühlt, andere warm gehalten werden müssen«, erläutert Ruth Breuer. Das neuere Mahlwerk wird ebenfalls umziehen. Interaktion Für die frei werdende Produktionsstätte hat Ruth Breuer auch bereits konkrete Vorstellungen. »Ich träume von einem interaktiven Senfmuseum, dass rund um die alte Mühle, die fast nur noch bei Führungen in Betrieb ist, entstehen soll.« Studenten der Fachhochschule Aachen um Prof. Claudia Mayer haben ein schlüssiges Konzept erarbeitet, wie man die Senfmühle noch erlebbarer machen kann. »Natürlich wird die Senfmaus Emil eine große Rolle spielen«, erklärt die Germanistin, die etwa ein Dutzend Geschichten geschrieben hat, um ihren kleinen und großen Gästen die Geheimnisse der Senfmühle anschaulich näher zu bringen. Auch ein Senfmaus-Spielhaus für die kleinen Gäste könnte entstehen.Ruth Breuer, aber auch ihr Vater und Vorgänger Guido Breuer, der dem »Ur-Rezept« Kultstatus verliehen hat, stehen für innovativen Fortschritt. »Jedes Jahr wird ein neues Produkt kreiert«, weiß Ruth Breuer, dass man den Kunden immer etwas Neues bieten muss. »Die Konkurrenz ist größer, der Wettbewerb härter geworden - aber mit unserer Qualität halten wir gut dagegen«, weiß Breuer. So gibt es im Lädchen an der Senfmühle, in der »Senfonie« inmitten der Altstadt, in Kaufhäusern oder auf Weihnachtsmärkten längst nicht mehr nur »Monschauer Senf«. Auch Pralinen, Schokolade, Likör, Wurst oder Saucen bekommen durch Breuers Senf eine ganz besondere Note. Vor einiger Zeit hat Ruth Breuer bereits das ehemalige »Gaswerk« unterhalb der Senfmühle erworben. »Vielleicht entsteht dort schon bald ein Senf-Hotel«, strotzt Ruth Breuer nur so vor Ideen - vielfache Nachfragen von Kunden gebe es bereits. www.senfmuehle.de


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