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Jan Kreller

Neue Location kommt gut an

Kleiner aber feiner – so zeigt sich die »Europäische Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen e.V.« (EVBK) erstmals im ehemaligen Prümer Konvikt in der Kalvarienbergstraße noch bis einschließlich 28. August.

Prüm (sk). Die liebevoll zusammengestellte Jahresausausstellung musste dieses (und auch für die kommenden Jahre) umziehen, da die ehemalige Abtei, heute Regino-Gymnasium, eine komplette Generalsanierung erfährt. Doch die neue Location – deren Schmuckstück die ehemalige Scheune ist – kam bei den rund 150 Ehrengästen die den Weg zur Vernissage am 30. Juli gefunden hatten, sehr gut an; denn die Werke der beiden Preisträger 2022 konnten gerade in dieser Scheune – mit Hilfe von EVBK-Präsident Gerald Keßler sowie EVBK-Geschäftsführer Sebastian Wiesen und seinem Team - wunderbar inszeniert werden.

Endlich auch mal

ein Fotograf geehrt

Nicht nur beim Ausstellungsort, sondern auch bei der Wahl der Preisträger hat die EVBK ihrer 64-jährigen Ausstellungsneuauflage neue Wege bestritten. Der Kaiser-Lothar-Preis der Stadt Prüm, der seit 1957 verliehen wird und mit 3.500 Euro dotiert ist – geht in diesem Jahr erstmals an einen Fotografen, nämlich Frank-Albert Buchna aus Jülich. Der 65-jährige Profifotograf (www.frank-buchna.de) hat ein spezielles Belichtungsverfahren entwickelt, d.h. er zeichnet mit Licht. Dazu erklärte der Aachener Laudator als Mitglied der Jury, Dr. Josef Gülpers (Kunsthistoriker): »Ein Photogramm ist Fotografieren ohne Fotoapparat… Frank Buchna kauft 30 Meter lange Rollen lichtempfindliches Papier. In nahezu absoluter Dunkelheit, nur durch ein wenig Infrarotlicht erhellt, schneidet er seine entsprechenden Stücke, die er an die Wand seiner Dunkelkammer anbringt. Seine Modelle – alles nur unter Infrarotlicht – stellen sich vor dieses lichtempfindliche Papier und Frank Buchna fährt mit einer lichtschwachen Lampe die Konturen des Modells nach. Das heißt, der Fotograf zeichnet mit Licht.« An den EVBK-Jahresausstellungen beteiligt sich Buchner übrigens seit zwölf Jahren.

Youngster-Award

geht nach Mainz

Den mit 1.000 Euro dotierten Förderpreis, den »EVBK-Youngster Award«, hat Meike Borchers aus Mainz erhalten. Sie entwickelt Soundinstallationen, die völlig neue Hörerlebnisse ermöglichen, wovon sich die Gäste ebenfalls in der Scheune selbst überzeugen konnten. Zwei ihrer Arbeiten reichte die sympathische Nachwuchskünstlerin ein und punktete damit bei der Jury – bestehend aus Simon Santschi, Leiter der Europäischen Kunstakademie Trier, Dr. Josef Gülpers, Kunsthistoriker und Kunstsachverständiger, Aachen, Bettina Ghasempoor, Galeristin in Trier, Hubert Wurth, Künstler Luxemburg, Anna Recker, Künstlerin Luxemburg, Eva-Maria Enders, Vorsitzende der »Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Künstler« (ARK).

Ausstellung in Belgien

150 Künstler aus Luxemburg, Belgien und Deutschland hatten in diesem Jahr 286 Werke eingereicht. In der Jahresausstellung werden aktuell 107 Arbeiten gezeigt. Schirmherr der diesjährigen Jahresausstellung ist der Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch, der in seinem Grußwort im aufwändig hergestellten Ausstellungskatalog (zum Preis von 12 Euro) betont: »Die Tatsache, dass sich in so großer Anzahl Künstlerinnen und Künstler um eine Teilnahme beworben haben, ist nicht nur ein Beleg für die schöpferische Vielfalt, die die Eifel-Ardennen-Region und die umliegenden Zentren kennzeichnet; sie verdeutlicht gleichsam die freudige Erwartung unserer Kunstschaffenden, sich ihrem Publikum wieder präsentieren zu dürfen.« Etwa 60 Werke der Ausstellung werden ab 2. September im Funkhaus des Belgischen Rundfunks (BRF) in Eupen und im Januar 2023 im Trierer Kultur- und Kommunikationszentrum TUFA gezeigt. Öffnungszeiten der Ausstellung in Prüm bis 27. August täglich von 13.30 bis 18 Uhr sowie am 28. August von 13.30 bis 16 Uhr – bei freiem Eintritt (um eine Spende wird gebeten). Infos unter: www.EVBK.eu

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