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Auf den Spuren der Dorfgeschichte

Die erst kürzlich gegründete Projektgruppe »Historisches Züsch« war schon sehr fleißig. Erste Ergebnisse ihrer Arbeit werden zum Abschluss der Züscher Kreativ- und Genusstage vorgestellt.
Cornelia Bier (von links), Ingrid Huwer, Liane Hein, Evelyn Schrenk und Sabine Brauß engagieren sich in der neuen Projektgruppe »Historisches Züsch«. Sie haben fleißig alte Bilder  gesammelt, die zum Abschluss der Kreativ- und Genusstage vorgestellt werden. Foto: Fischer

Cornelia Bier (von links), Ingrid Huwer, Liane Hein, Evelyn Schrenk und Sabine Brauß engagieren sich in der neuen Projektgruppe »Historisches Züsch«. Sie haben fleißig alte Bilder gesammelt, die zum Abschluss der Kreativ- und Genusstage vorgestellt werden. Foto: Fischer

»Je mehr man hat, je mehr weiß man, was noch fehlt.« Zu diesem Ergebnis kommt Cornelia Bier, die sich bereits seit längerem mit der Geschichte ihres Heimatortes Züsch befasst. Viele Stunden hat sie bereits mit Hedwig Bernardy, der zurzeit ältesten Züscher Bürgerin, verbracht. Die Züscher Seniorin Hedwig Bernardy kennt viele Geschichten von früher »Hedwig weiß einfach alles!«, freut sich Cornelia Bier, die von der fitten fast 94-jährige Seniorin schon unzählige Geschichten von früher erzählt bekommen hat. Bei ihrer Arbeit für die Projektgruppe hat sie ihren Schwerpunkt auf Handel und Gewerbe gelegt. "Dann sieht man auch mal, was es hier bei uns im Ort alles mal gegeben hat", so Bier. Viele Fotos aus der Schulzeit und vom FC Züsch Während ihrer Recherche ist sie auch auf eine große Sammlung von Klassenfotos gestoßen: "Wir haben jetzt Aufnahmen von Schülern ab 1890. Zu 90 Prozent der Bilder haben wir sogar die Namen der Schüler", freut sich die Züscher Sammlerin aus Leidenschaft. Ihr Bruder Werner Bier arbeitet derweil an der Sichtung und Aufbereitung von Fotos vom FC Züsch, dessen Geschicke er viele Jahre lang leitete. Fotos liegen vor aus den Jahren 1921 bis 1939 und ab 1946. Fotoausstellung zum Abschluss der Kreativ- und Genusstage Beate Stoff, die die Gruppe im Rahmen der Dorfmoderation begleitet, macht den Vorschlag, einige Fotos im Rahmen der Kreativ- und Genusstage aufzuhängen. Die Idee kommt gut an. Auch hier sieht die Gruppe Potential, ihren Heimatort besser zu vermarkten. Ortsbürgermeister Hermann Bernardy ist stolz auf die fleißige Truppe: Vielleicht lässt sich daraus ja auch was für die 800-Jahr-Feier im Jahr 2022 machen", regt der Ortschef an. Schulhelft aus den 50er Jahren Einen ganz besonderen Schatz präsentiert Helga Papp. Sie hat das Schulheft einer jungen Züscherin aus den 1950er Jahren mitgebracht. "Das ist hochinteressant. Man erfährt zum Beispiel, dass es hier eine Gerberei und einen jüdischen Friedhof gab", berichtet Helga Papp. Auch zu diesem Fund hat Beate Stoff eine Idee: "Damit könnte man doch einen Vorleseabend gestalten." Viel Material gibt es vom Fußballclub und aus der Schule. Einen ganz besonderen Schatz hat Helga Papp von einer Nachbarin bekommen:  Helga Papp hat einen "ganz besonderen Schatz" aufgestöbert. Sie hat ein altes Schulheft zum Fach "Heimatkunde" mitgebracht.  Darin berichtet eine Züscher Schülerinüber damals aktuelle Geschichten aus ihrer Heimat  - viele davon in Züscher Mundart verfasst. "Das ist hochinteressant. Man erfährt zum Beispiel, dass es hier eine Gerberei und einen jüdischen Friedhof gab", freut sich Helga Papp. Beate Stoff regt an, damit einen Vorleseabend gestalten. Hermann Bernardy könnte in die Rolle des Vorlesers schlüpfen. Fotobuch: Häuser früher und heute Liane Hein, Evelyn Schrenk, Ingrid Huwer und Sabine Brauß waren auch sehr aktiv: Mit einer Kamera  "bewaffnet" machten sie Fotos von den Häusern, von denen alte Aufnahmen vorlagen. Deutlich ist darauf zu sehen, wie sich das Straßenbild verändert hat. Evelyn Schrenk hat dazu in Eigenregie ein kleines Fotobuch erstellt, das viele Züscher Häuser früher und heute zeigt. Zum Abschluss der Kreativ- und Genusstage wird ein Exemplar ausgelegt und kann auf Nachfrage zum Preis von 15 Euro bestellt werden. Ein gesangliches Debut hatte Ingrid Huwer für die Runde vorbereitet. Für ihre selbstgedichtete musikalische Hommage "Züsch bleibt Züsch" an ihrem Heimatort erntet sich von der Truppe viel Applaus. Applaus gibt es am Ende auch von Dorfmoderatorin Beate Stoff und Ortsbürgermeister Hermann Bernardy für die Arbeit der emsigen Projektgruppe. Eine erste Vorstellung einiger Ergebnisse ist für die Abschlussveranstaltung der Züscher-Kreativ- und Genussstage am 16. Oktober geplant. FIS


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