

Update Stadt Trier:
Heute fand in der Grundschule Feyen vorsorglich kein Unterricht und in der Kita Estricher Weg keine Betreuung statt, da gestern in der unmittelbaren Nachbarschaft zwei Wohngebäude brannten.
Beim gestrigen Großeinsatz der Trierer Feuerwehr wurden die Kinder der in der Nähe liegenden Grundschule und der Kindertagesstätte als Vorsorgemaßnahme in Sicherheit gebracht und konnten von ihren Eltern abgeholt werden. Weil Rauch in die Gebäude eingedrungen sein kann, hatten Schulleitung und Kita-Leitung nach einer Ortsbegehung mit dem zuständigen Gesundheitsamt entschieden, dass die Grundschule Feyen und die Kita Estricher Weg am Mittwoch vorsorglich geschlossen bleiben.
Am heutigen Mittwoch, am Tag nach dem Brand, gab es eine erneute Ortsbegehung durch das Gesundheitsamt, die Feuerwehr, die städtische Gebäudebewirtschaftung und die zuständigen Leitungen der Einrichtungen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es nach einer Grundreinigung der Gebäude keinen Grund für eine weitere Schließung gäbe. Der Schul- und Kitabetrieb wird deshalb am Donnerstag wieder aufgenommen, die Eltern werden entsprechend informiert.
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Nach den verheerenden Gebäudebränden im Trierer Stadtteil Feyen ist am Mittwoch, 7. Mai, das volle Ausmaß der Katastrophe sichtbar geworden. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) waren die gesamte Nacht im Dauereinsatz - bis in die frühen Morgenstunden gegen 7 Uhr. Zwar konnten die Löscharbeiten zunächst gegen 1 Uhr beendet werden, jedoch flammte das Feuer gegen 3 Uhr erneut auf. Erst am Morgen konnten beide Häuser mithilfe eines großflächigen Schaumteppichs endgültig gesichert werden.
Bereits am Vorabend musste ein Teil eines der beiden Gebäude abgerissen werden, um an tiefsitzende Glutnester zu gelangen - ein Vorgehen, das während laufender Löscharbeiten äußerst ungewöhnlich ist. Auch am Mittwochmorgen war die Feuerwehr weiterhin vor Ort. Brandermittler der Polizei haben mit Unterstützung der Feuerwehr ihre Arbeit aufgenommen. Die Aufräumarbeiten begannen unmittelbar im Anschluss. Mit einer Drehleiter mussten lose Dachteile entfernt werden, um Gefahren zu vermeiden.
Brennende Hecke könnte Auslöser gwesen sein
Zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner, besonders aus Feyen, kamen zum Unglücksort. Viele zeigen sich schockiert - die betroffenen Familien waren im Viertel bekannt. Im linken Haus lebte ein Vater mit seinen drei heranwachsenden Kindern, im rechten Haus ein Elternpaar mit zwei Kindern. Vor allem das rechte Gebäude wurde durch die Flammen nahezu vollständig zerstört. Auch das linke Haus ist stark beschädigt - beide gelten als unbewohnbar und müssen abgerissen werden. Ein hinter den Häusern stehender Anbau wurde ebenfalls komplett zerstört, ebenso eine große Thuja-Hecke. Laut Angaben der Stadt Trier könnte Letztere der Ursprung des Feuers gewesen sein: Ein Heckenbrand, der durch starken Wind auf die Häuser übergriff. Eine Bestätigung dieser Vermutung durch die Polizei steht bislang jedoch aus.
Spendenaktion im Internet
Fest steht: Acht Menschen haben alles verloren. Im Internet wurden bereits Spendenaktionen ins Leben gerufen:
https://www.gofundme.com/f/hilfe-fur-armin-und-seine-familie
https://www.gofundme.com/f/familie-tran-grossbrand-in-feyen
Auch die umliegenden Bildungseinrichtungen sind betroffen: Die Grundschule und der Kindergarten blieben am Mittwoch geschlossen. Rund 35 Kinder und Jugendliche mussten am Vortag evakuiert werden. Allein vormittags besuchen etwa 350 Kinder die Schule. Das Gesundheitsamt sowie Sachverständige der Stadt prüften am Morgen, wie es weitergehen kann - denn die Lüftungsanlagen hatten erhebliche Mengen des schwarzen Rauchs in die Gebäude gezogen.
150 Rettungskräfte im Einsatz
Der Brandort wurde mit hohen Bauzäunen abgesichert. Im Einsatz waren rund 130 Kräfte, darunter die Berufsfeuerwehr Trier mit den Wachen 1, 2 und Freischicht sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Olewig, Stadtmitte, Zewen, Euren, Ehrang und Irsch. Unterstützung kam außerdem aus dem Kreis Trier-Saarburg von den Wehren aus Wincheringen und Nittel. Auch der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Malteser Hilfsdienst mit der Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung, das THW, Mitarbeitende der Stadtverwaltung und die Polizei Trier waren vor Ort. Ein Notfallseelsorger betreute betroffene Bewohnerinnen und Bewohner. Feuerwehrdezernent Ralf Britten und Feyens Ortsvorsteher Dirk Steffens machten sich ein Bild der Lage und dankten den Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz.
Text: Florian Blaes
Mehr dazu hier: https://www.wochenspiegellive.de/stadt-trier/artikel/eilmeldung-haeuserbrand-in-feyen