Nico Lautwein

Von Plastikmüll zu Alltagsgegenständen

Trier. In der Lernwerkstatt Plast.Ed an der Universität können Schülerinnen und Schüler seit kurzem Plastikverpackungen selbst zu neuen Produkten recyceln.
In der Lernwerkstatt Plast.Ed recyceln Kinder ab 10 Jahre nach Anleitung von Projektleiterin Prof. Dr. Julia Affolderbach selbstständig Plastikmüll und pressen es in neue Formen.

In der Lernwerkstatt Plast.Ed recyceln Kinder ab 10 Jahre nach Anleitung von Projektleiterin Prof. Dr. Julia Affolderbach selbstständig Plastikmüll und pressen es in neue Formen.

Bild: Universität Trier

Plastik, Scheren, Schredder und eine Injektionspumpe mit Luftfilter, viel mehr braucht es nicht, um in der Werkstatt an Campus II neue Produkte zu schaffen. Blumentöpfe, Lineale oder Knöpfe und Perlen; die Formen, die das Team der Plastiklernwerkstatt bereitstellt, sind alltagsnah.

In der Plastiklernwerkstatt Plast.Ed können Kinder ab 10 Jahren oder Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse selbstständig den Recyclingprozess von Plastik miterleben und gestalten. "Die Thematiken, mit denen wir uns in der Werkstatt beschäftigen, gehen über den Recyclingprozess des Plastiks hinaus. Wir greifen verschiedene Aspekte der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf und beschäftigen uns mit Mikro- und Makroplastik in der Umwelt, Fragen der Ökonomie oder des nachhaltigen Produzierens sowie gesellschaftliche Fragen zum Plastikverbrauch", sagt Julia Affolderbach, Professorin für Nachhaltige Regional- und Standortentwicklung und Leiterin des Projekts an der Universität Trier.

Einige Schulklassen haben bereits vor Ort an Campus II neue Lineale oder Perlen hergestellt. Den Klassenstufen 5 bis 8 bietet Plast.Ed als außerschulischer Lernort eine Möglichkeit, sich mit den Themen korrekte Mülltrennung, verschiedene Plastiksorten und Alternativen auseinanderzusetzen. Auch für ältere Jahrgangsstufen werden in den kommenden Monaten Angebote entwickelt. Neben Angeboten für Schulklassen steht die Recyclingwerkstatt auch Einzelpersonen und Kleingruppen offen. Ein Workshop zur Problematik von Plastikmüll ist ebenfalls Teil des Zukunftsdiploms der Lokalen Agenda 21 Trier, das sich an Kinder und Jugendliche richtet.

Auch die Lehramtsstudierenden der Fächer Biologie und Geografie profitieren von der Plastiklernwerkstatt. Im Rahmen von selbst organisierten und durchgeführten Projekttagen können die angehenden Lehrkräfte erste Praxiserfahrungen sammeln. Mit Bildungsmaterialien, die die Studierenden in Lehrveranstaltungen erarbeitet haben, vermitteln sie praxisnah Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Kinder und Erwachsene können selbst den gelben Sack mit Plastik von zu Hause mitbringen. Der erste Schritt besteht dann darin, das Plastik zu sortieren und zu zerschneiden. Der Prozess vom Sortieren des Wertstoffs über das Abwiegen der feinen Plastik-Schnipsel bis hin zum Pressen neuer Produkte aus buntem Plastik ist besonders anschaulich, weil Kinder wie Erwachsene die Geräte selbst bedienen können.


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