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Anderen aufs Dach steigen (mit Video)

Dachdecker haben einen exklusiven Arbeitsplatz. Auch den guten Verdienst sieht Innungs-Obermeister Gregor Orth als guten Anreiz für seinen Beruf.
Vor allem die Arbeit mit Dachziegeln gehört natürlich zum Alltag des Obermeister Gregor Orth und seiner Kollegen. Aber auch Flachdächer und die Gesatltung von Fassaden zählen zu den Arbeiten. Foto: Mager

Vor allem die Arbeit mit Dachziegeln gehört natürlich zum Alltag des Obermeister Gregor Orth und seiner Kollegen. Aber auch Flachdächer und die Gesatltung von Fassaden zählen zu den Arbeiten. Foto: Mager

»In unserem Beruf hat man die Aufstiegschancen schon direkt morgens früh«, sagt Gregor Orth mit einem Schmunzeln. Kein Wunder, denn der Obermeister der Dachdecker-Innung Mayen-Ahrweiler und seine Kollegen arbeiten zum großen Teil in luftiger Höhe. Vor allem die Vielfältigkeit und Kreativität mag Orth am Beruf des Dachdeckers.  
»Man kann seinen eigenen Stil einbringen. Jedes Dach ist anders und man muss jede Dachdeckung an die Dachfläche anpassen«, sagt er: »Außerdem sieht man abends, was man gemacht hat. Darauf kann man stolz sein.« Noch nach vielen Jahren sieht man in der Umgebung die Werke, an denen man mitgearbeitet hat. Auch das Arbeiten an der frischen Luft sei ein schöner Aspekt der Arbeit. »Außerdem hat man an unserem Arbeitsplatz kaum andere Handwerker in den Füßen herumlaufen«, ergänzt er.

Gute Bezahlung für Arbeit an interessantem Arbeitsplatz

Zudem bestehe für Dachdecker im Gegensatz zu vielen anderen Handwerkern auf einer Baustelle selten die Pflicht, einen Helm zu tragen. Nicht zuletzt sei auch die Bezahlung vernünftig. »Die Dachdecker sind finanziell oben angesiedelt. »Man verdient doppelt so viel wie im Einzelhandel«, sagt Orth. Zwar sei als Dachdecker körperlicher Einsatz gefragt. »Aber man kommt mit jedem Körpergewicht und mit jeder Kraft zurecht«, sagt der Obermeister. Interessant sei natürlich auch der Arbeitsplatz in der Höhe. »Nach einiger Zeit geht man da oben genau so sicher wie auf dem Bürgersteig«, weiß Orth.
Um eine Ausbildung zu beginnen, genüge ein Hautschulabschluss. »Auf der Berufsschule werden alle Themen noch einmal aufgerollt«, so Orth. Den Meisterbrief können junge Gesellen schon früh in der Hand halten. Nach der dreijährigen Ausbildung müsse man nur ein Jahr warten, um die Meisterschule zu besuchen. »Aufstiegschancen gibt es genug«, sagt er.

Weiterbildung  zum Energieberater

Und auch ohne Meisterbrief gebe es gute Chancen weiterzukommen. So können Gesellen nach Abschluss eines Vorarbeiter-Kurses beispielsweise eine Abteilung in einem Unternehmen leiten oder technischer Mitarbeiter werden. Außerdem könne man sich zum Beispiel zum Betriebswirt oder Energiebrater weiterbilden. Doch die Betriebe müssen sich verstärkt um Nachwuchs bemühen. Die Anzahl der jungen Menschen, die studieren wollen, sei hoch. Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz hat eine Gruppe »Zukunft Dachdecker« gegründet. Ihr gehören junge Dachdecker an, die Schüler und Studienabbrecher für den Beruf des Dachdeckers begeistern wollen. »Wenn man jetzt nicht ausbildet, hat man später keine Qualität auf dem Arbeitsmarkt«, warnt Gregor Orth.

Infos unter: www.dachdecker-innung-mayen-ahrweiler.de


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