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Thomas Förster

Großes Interesse an Energiegenossenschaft

Roetgen. »Roetgen macht Watt« will Windräder betreiben - Politik ist jetzt gefordert

Große Resonanz auf die Infoveranstaltung zu einer Roetgener Energiegenossenschaft im Bürgersaal.  Der Startschuss für grüne Energie, an der Bürger beteiligt sind?

Große Resonanz auf die Infoveranstaltung zu einer Roetgener Energiegenossenschaft im Bürgersaal. Der Startschuss für grüne Energie, an der Bürger beteiligt sind?

Bild: Roetgen macht Watt

Roetgen. Leo Stockschläder, Präsident von Roetgen mach Watt, hatte mit einer so guten Resonanz nicht gerechnet. Über 100 Bürger waren der Einladung des Vereins in den voll besetzten Bürgersaal in Roetgen gefolgt, um sich über die geplante Energiegenossenschaft zu informieren. Auch die Lokalpolitik war vertreten.

Diplom Ingenieur Dr. Andreas Balazs, zweiter Vorsitzender von Roetgen mach Watt, erläutere in einem Impulsvortrag die Vorteile der geplanten Genossenschaft. Diese soll die in der Gemeinde geplanten Windräder ganz oder teilweise betreiben. »Jeder kann Mitglied der Genossenschaft werden und sich bereits mit einem kleinen Beitrag an den Windrädern beteiligen und von diesen profitieren«, so Dr. Balazs. Während die Höhe der Beteiligung ausschlaggebend für die bezogene Gewinnbeteiligung sei, würden die Stimmen nach Köpfen vergeben: »Jedes Mitglied hat unabhängig von der Höhe seiner Beteiligung in der Gesellschafterversammlung eine Stimme.« Der Gewinn der Genossenschaft solle jedoch nicht komplett ausgeschüttet, sondern teilweise auch wieder in Energieprojekte wie etwa Photovoltaik und Wärmepumpen in der Gemeinde reinvestiert werden. »Denn wir werden zukünftig sehr viel Strom mehr als heute benötigen, zum Beispiel für Wärmepumpen und E-Mobilität. Und dieser Strom muss bezahlbar bleiben, deswegen müssen wir das Angebot an preiswerten grünen Strom erhöhen«, erläuterte Andreas Balazs. Als Zukunftsvision könne am Ende eine autarke Energieversorgung für die Gemeinde stehen.

Und auch die Gemeindekasse würde von der Genossenschaft profitieren. Da das Unternehmen seinen Sitz in Roetgen haben werde, würde die von der Genossenschaft zu zahlende Gewerbesteuer auch zu einhundert Prozent in Roetgen verbleiben. Würde sich der Gemeinderat hingegen für einen externen Betreiber entscheiden, sei dies nicht der Fall.

»Roetgen mach Watt« ist zuversichtlich, dass dieses Projekt gelingen kann. »Eine Umfrage unter den Teilnehmenden der Veranstaltung ergab, dass rund die Hälfte sich mit Beiträgen von bis zu 5.000 € an der Genossenschaft beteiligen würde«, erklärt hierzu der erste Vorsitzende von Roetgen mach Watt Manfred Jollet. Ob dies möglich ist, liegt nun in den Händen des Gemeinderates. Denn dieser entscheidet, nach welchen Kriterien die Betreiber der Windräder ausgesucht werden und wer letztendlich der Betreiber wird.


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