Manni kallt Platt: Lachen tut gut
„Laache“ (Lachen) und „Krieche“ (Weinen, wortverwandt mit „kreischen“ und „greinen“, deshalb auch „gri-e-ne“) liegen bei kleinen Kindern nah beieinander. Erwachsene haben oft beides verlernt. Böse Zungen behaupten, dem Rheinland im Landesnamen und Wappen angegliederte Westfalen seien so stocksteif („West-Pfahle“), dass sie bei aufkommendem Lachbedürfnis unverzüglich („stohns Fooß“) den Keller aufsuchen. Die Sitzung „Singendes, klingendes Westfalen“ mit Jürgen W. Möllemann als Sitzungspräsident war zum Abtörnen das Letzte, was ich mir früher Veilchendienstagsabends im Fernsehen angeschaut habe. Danach kam nur noch Fastenzeit . . . Wer sich nicht „schibbelich“, „kromm“ oder gar „kapott laache“ well oder „bööke vür Laache“ (Brüllen vor Lachen), der sollte sich sanftere Lachvarianten zulegen. Es muss ja nicht gleich „jrieläächele“, eine Art hinterfotzig gemeines Grinsen, sein. Schön ist es zum Beispiel, wenn jemand „jriemelt“, „stellich en sich erenn laach“, „schmonzelt“ oder „kechert“. Negativen Gefühlen, also seinem Jammer, kann man in der Eifel zumindest sprachlich abhelfen, indem man „kriech“, „bautz“, „hüült“, „kait“, „knaatsch“, „jrient“ oder zumindest „jöömert“. Wer sich überhaupt nicht mehr zu helfen weiß vor Gram, der „kriesch blödlije Träne“ (blutige Tränen). Aber alles hat sein Maß! Wer sich „beseck vür Laache“, dessen Harnblase und Oberstübchen werden rasch für „wann“ (undicht) erklärt. Wer sich „mött Krieche“ „drahn hält“ gilt als „Knaatsch“, „Jrenglauch“ oder „Hüüldöppe“.