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Manni kallt Platt: Opstohn, net setze blieve . . .

Manche Menschen „versuchen“ ein Leben lang, was zu tun, und kommen zu nichts. Denn „versuchen“ geht streng genommen nicht. Me kann net, „vesööke“ opzestohn. Entweder man steht auf oder bleibt sitzen. „Mött Falle unn Opstohn lieren de Köngde john“, mit Hinfallen und Wiederaufstehen lernen Kinder laufen. Und so bleibt es ein Leben lang…
Manni kallt Platt vor dem Baltesbendener Weiher in Mechernich. mn-Foto

Manni kallt Platt vor dem Baltesbendener Weiher in Mechernich. mn-Foto

„Try and Error“, heißt das heute anglizistisch, ausprobieren und scheitern. Im Leben geht es auf und ab, und schon Kinder merken, dass nicht alles nach Plan läuft. Da ist es gut, sich beizeiten mit den Realitäten abzufinden. So bleiben „Enttäuschungen“ aus, denen ja (Selbst-)Täuschungen vorausgehen. Das Land zwischen Ville und Venn ist reich an Volksweisheiten, die an Gültigkeit nichts verloren haben. So gut es ist, sich an die Nackenschläge des Lebens zu gewöhnen, so falsch ist es, sich vor scheinbar unüberwindlichen Schwierigkeiten bang zu machen. Denn Widerstände erscheinen oft größer, als sie tatsächlich sind: „Me daasch ne Hövvel net für ne Bersch hahle!“ Ein Maulwurfshügel („Monthövvel“) ist nicht der Kilimandscharo, nicht einmal der Weiße Stein („Wisse Steen“) bei Udenbreth. Das rechte Augenmaß und das richtige Mittelmaß sollte man sich zu Herzen nehmen. Pädagogen und Führungskräfte in der Wirtschaft sollten sich merken: „Zo fass böng nett, on ze laus hält nett.“ Zu fest gebundene Dinge „rößeln“ sich wieder los, zu schwach geschnürte „Schoonsreeme“ gehen beim Gehen („john beijm John“) von alleine auf. Meddelfass böng et beiss… Wen man am losen Zügel traben lässt, der besitzt Freiraum für eigene Kreativität und läuft doch in die bestimmte Richtung. Das ist wichtig im Leben, auch im Arbeitsleben, denn was der Mensch gerne tut, das tut er meist auch gut: „Ne jääre Jang öss kenne fääre Jangk!“ Ein Weg, den man gerne zurücklegt, ist niemals weit…


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