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Manni kallt Platt: Showbusiness

There‘s no Business like Showbusiness: Das gilt in den Staaten ebenso wie in der Eifel, in Las Vegas und Bad Neuenahr, am Big Apple und in Hillesheim. Das Showgeschäft wird in der Eifel seit jeher selbst gemacht.

Für Spiel und Spaß außerhalb, etwa in den cleverer Weise ringförmig um die Eifel herum angelegten Metropolen Köln, Trier, Aachen, Bonn und Koblenz fehlten unseren Vorfahren Zeit, Transportmöglichkeiten und das nötige Kleingeld. Also machten sie selbst Musik: „Och Jitta, spell oss doch jett op de Jitta“ („Brigitte, spiel Gitarre für uns“). Hausmusik war ebenso beliebt wie das klangvolle Zusammenspiel im Musikverein: „Die jrueß Trööte net esu laut trööte, domött me die kleen Trööte och noch trööte hüert“ („Die großen Blechinstrumente nicht zu laut spielen, damit man die kleineren auch noch musizieren hört“). Theater war über alle Maßen populär – und zwar keineswegs nur Komödien, sondern auch Schauspiel und Wildererdramen. Fritz Koenn lässt das Publikum in seiner Ballade „Thiatr om Dörp“ bilanzieren: „Am Engk stond hee die Meenung fass – Thiatrkicke, datt mäht Spass!“ Aber auch beim Sport und im Karneval half man sich selbst. Kein Mensch wäre vor hundert Jahren auf die Idee gekommen, nach Köln zum Fußball zu fahren oder vom Rhein einen Büttenredner in die Berge zu verpflichten. Auch wenn sich das Bild gewandelt hat, so ist der Hang, Kultur selbst auf die Beine zu stellen, noch immer spürbar. Der Eifelkrimi war Vorreiter eines neuen literarischen Genres in Deutschland, Festivals wie die „Lit.Eifel“ oder „Monschau-Festival“ locken Besucher aus dem weiten Umland. Und schließlich sind sie noch immer da, die vielen Troubadoure und Eifelbands, Kabarett- und Theatergruppen, Musik- und Karnevalsvereine, Galerien und Kunstausstellungen, Konzertreihen und Kulturinitiativen. Manchmal scheint es, es sind mehr denn je: Unn datt öss och joot su!


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