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Botanik

Ein »Boom« ist ein Baum. Es gibt in der Nordeifel seit jeher »Böche« (Buchen) und »Eeche« (Eichen), »Dänne« (wörtlich »Tannen«, gemeint sind Fichten) kamen erst nach Napoleon mit den Preußen Anfang des 19. Jahrhunderts in die Erde. Sie ersetzten die ursprünglichen Buchenurwälder, die zur Holzkohlengewinnung für die Eisenverhüttung kahlgerodet waren.

Obstbäume sind vor allem als »Appel- , Birre-, Promm- unn Kierschebööm« anzutreffen. Die vier Grundgetreidearten im Mittelgebirge sind »Jährsch« (zweizeilige Brau- und vierzeilige Futtergerste), Weeß (Weizen), »Haafe« (Hafer) und Kohen (wörtlich »Korn«, gemeint ist Roggen). In der Zülpicher Börde werden vor allem »Weeß« und »Knorre« (auch »Knolle«) angebaut – und zwar gehaltvolle »Zuckeknolle« - im Gegensatz zu den voluminöseren »Foodeknorre« (Futterrüben), die in Milchvieh-Mischbetrieben »jesatz« - in Wahrheit gesät werden. In rheinischen Gärten gedeihen »Äertz unn Mührche«, »Kappes unn Schavour«, »Kruusch Kühel«, »Decke Bonne, Struchbonne, Stangebonne«, »Breetloof«, »Iewisch Gemööß« (Mangold), »Öllech« (Zwiebeln) »Schlaat« und vor allem »Äerpel« (Jrompere). Reichen Einblick in die Botanik gibt der »Krautwisch« (»Krockwösch«) an Mariä Himmelfahrt. Darin finden sich »Bletzkrock« (Johanniskraut), »Dondekrock« (Weideröschen), »Wurmkrock« (Rainfarn), »Böndeknöpp« (Wiesenknopf), Wermet (Wermut), »Biber« (Beifuß), »Katzestetz« (Schachtelhalm) und »Maria Bettstrüh« (Dorsten). Oft sind auch »Peffemönz«, »Heelkrock« (Salbei), »Liesstock« (Liebstöckel), »Duedekröckche« (Raute) und »Suurampes« (Sauerampfer) beteiligt. »Jenste« ist als »Eifelgold« bekannt, aber auch »Bröhneissel«, »Destele« und »Dohnehecke« sind verbreitet. Botanik auf Platt wäre farblos ohne Blumen wie »Schniejlöckche«, »Vijölche« (Veilchen), Uestejlocke« (Narzissen) oder »Botteblöömche«.


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