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Firkel, datt de bos!

Wenn sich die Sicht am Horizont verschlechtert, ist es nicht unbedingt Nacht. Es kann auch „Hei“ sein, eine milde Form von Nebel („Növel“). Bei „Schwadem“ wird der Nebel dichter und die Sicht schlechter: Nebelschwaden ziehen übers Land, mitunter auch „Schwalleck“, wenn zum Beispiel im Herbst Strohfelder in Rauch und Flammen stehen.

Vermutlich war da einer mit „Schwäjel“, „Schwäfel“, „Strichspäänche“ oder „Fixspoon“ am Werk, wenn nicht jemand andere/r „seng Kipp“ (glimmender Zigarettenstummel) aus dem Autofenster geschmissen hat. Das Wörtchen „Quallem“ wird nicht nur für Rauch verwendet, sondern als Verb auch im Empörungswort „Ich jlööv, Du häss de Söck am qualleme…“ (Ich glaube, Deine Strümpfe rauchen), wahlweise auch „Du häss de Söck am kieme“: Deine Socken keimen… Auch bei Gewitter verfinstert sich der Himmel. Es zeigen sich „fies schwazz Wolleke“ unn et „dondet unn knottet“… Wenn „et Mössjaffele räänt“ oder „tröötsch, datt et klatsch“, der Regen also lotrecht und in großen Mengen vom Himmel fällt, dann bilden sich nachher „jruuß Trööte Räänwasser“, das sind keine Trompeten, die auch „Trööt“ genannt werden, sondern Pfützen. „Trööte“ entstehen aber nicht nur bei Regen, sondern auch, wenn „Finche dr Eemer mott Schrubwasser darjeplaak ess“, wenn Josefine beim Putzen der Putzeimer mit Wasser hingeknallt und ausgelaufen ist, so Fritz Koenn: „Oder, wenn de Katz, dat Souloode, op et Jebönn jepesst hät“. Jrueß Trööte werden auch „Plotze“ genannt, doch mit dem Begriff ist der Übergang zum Teich, „och Weye“ (Weiher), fließend. Fritz Koenn lässt die Mutter Thekla mit ihrem Sohn Hermännchen spektakeln: „Moss De dann lutter exprie dörch die Plotze tallepe, wa? Du Firkel, datt De bess!“ Fest steht, dass Pfützen auch auf Fahrrad fahrende „Möx“ (Kinder) eine magische Anziehungskraft besitzen: Seij konne jarnet drahn vebeij…


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