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Jeck em Räen

„Es tröötschte, dass es klatschte und die Kallen puken es kaum“: Dieser berühmte Wetterbericht ist eine Kostprobe „Huuhdütsch mött Knubbele“, also unebene, von eingedeutschten Mundartausdrücken durchsetzte Hochsprache. Der Regen prasselte, es schüttete wie aus Eimern und die Dachrinnen und Fallrohre vermochten die Wassermassen nicht zu fassen.

Statt „Es tröötschte, dass es klatschte“ kann man in der Eifel auch sagen „et rähnt Mössjaffele“. Dann heißt es in Deckung gehen – obwohl der Kommerner Ex-Museumslandwirt Gerd Linden zu versichern pflegt: „Et mieschte fällt vebeij…“ „Wenn et net rähnt, dann dröpp et“, kommentiert der bescheidene Kaufmann seine spärlichen Einnahmen. Wenig Regen ist „fißel“ oder „Jeräänzel“, es „fißelt (nieselt). Baldiger Regen ist prophezeit, „wenn sich de Katz höngert de Uhre wesch, de Höhner em Rähn blieve oder de Sonn op Stippe steht“. Der alte Richter-Jüpp im Bleibuirer Unterdorf pflegte bei diffusen Klimaverhältnissen zu sagen: „Höck rähnt et net, de Sonn schengkt net, höck hann me jar kee Wödde…“ Regnet es und gleichzeitig scheint die Sonne, dann sagen die einen „Dr Düvel hätt Kirmes“ und die anderen nennen auch den Grund für die ausgelassene Freude des Satans: „Wenn et rähnt unn jlichziddisch de Sonn schengk, dann kütt ene Buur en de Höll!" „En Schuur“ ist ein Regenschauer, wer sich dann „flöck“ (flugs) unter ein Vordach rettet, um den Schauer abzuwettern, der „schuurt“. Wer starken Stimmungsschwankungen unterworfen ist, von dem sagt man im übertragenen Sinn, „der öss mött Schuure jeplooch“. Ein bemitleidenswerter Zeitgenosse ist auch ein kognitiv weniger reichlich bemittelter Mensch, den man obendrein im Stich („em Ress“) gelassen hat: Wer so bedröppelt „im Regen stehengelassen wird“, den nennt man hierzulande meist „ne Jeck em Rähn“.


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