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Manni kallt Platt: En de Schöll

„Wenn ich ab morje net mie mött menge Freundin em Unterrich spreiche darf, dann konn ich net mie“, sagt eine empörte Erstklässlerin dem „Fräulein“, das das Schwatzen und Flüstern unter den I-Dötzchen verbieten will.

Ein anderer Eifel-I-Dotz wird nach dem ersten Schultag gefragt, wie es denn war, und antwortet: „Me senn net fäehrdisch wohre, ich moss morje noch ens wedde komme.“ Man sei am ersten Schultag nicht mit allem fertiggeworden, er müsse am nächsten Tag nochmal wiederkommen. Mit solchen Trugschlüssen beginnt der „Ernst des Lebens“. Immerhin zwei Jahre hielt der mit seinen Eltern in die Hocheifel zugewanderte Christian dicht und still, obwohl der Lehrer ihn wegen seiner Teilnahmslosigkeit am Englischunterricht permanent zwiebelte, „bockig und verstockt“ nannte und mit schlechten Beteiligungsnoten strafte. Andererseits hatte der Junge alle Englisch-Klassenarbeiten fehlerfrei geschrieben und jeweils eine „Eins“ bekommen. Nach den zwei Jahren eskalierte das Missverhältnis zwischen Lehrer und Schüler derart, dass sich der Junge schließlich erklären musste: „Herr Lehrer, mir hann zwei Johr en de USA gelövv unn ich kann perfeck Englisch. Ich wollt Üch net ömme widde korrijiere unn verbessere.“ Da war der Pädagoge perplex und beschämt. Berthold Thoma, der diese und andere Schulgeschichten aus der Eifel tradiert hat, berichtet von einem Sankt-Martins-Zug in einer Volksschule, während der „Mäerte“ einen Schüler bei der Weckübergabe nach dessen Namen fragt. Der Junge antwortet: „Walter“. Und Sankt Martin erwidert: „Walter ist aber ein schöner Name, so heiß ich auch.“ Ein anderer Martin wollte vor der Weckabgabe das Wörtchen „Bitte“ und nachher „Danke“ hören und sagte das auch. Doch „Josi“, der potentielle Martinsweckempfänger, antwortete auf die Frage „Wie heißt das?“ unkonventionell mit den Worten: „Gib mir der Weck!“


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