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Manni kallt Platt: Mötz unn Botz

Alte Mundartausdrücke für „Pluute“ (Kleidung) sind häufig überholt, weil die dazugehörigen „Klamotte“ längst aus der Mode sind. Welcher „Mannsmensch“ trägt heute noch „Kamesool“, einen halblangen Gehrock, in der Länge zwischen „Jop“, „Woop“, „Wööpche“, „Jack“, „Rock“ (auch „Knollerock“, „Sondesrock“) und Mantel? Auch „Fottezänker“ („Hinternzanker“) der „Futzfänge“ (Furzfänger) sind für das Gesäß überlappende Jacken überliefert.

Im Winter muss man nach wie vor auf warme Sachen achten. Und zwar vom Scheitel („Mötz“, „Zippelmötz“, „Kapp“, „Hoot“, „Schlapphoot“, „Koppdooch“) bis zur Sohle („Huh Schohn“ – im Gegensatz zu „Hallefschohn“), „Stefele“, keinesfalls „Schluffe“ (Schlappen, Hausschuhe), dazu „wölle Söck“ (Wollsocken) oder „Knieströmp“. Auch Hände und Arme müssen geschützt werden mit „Heische“ (Handschuhe), egal ob „Föngeheische“ (Fingerhandschuhe) oder „Fuusheische“ (Fausthandschuhe). Dazu ein langärmeliges „Hömp“, es darf durchaus „Nahtshömps-Längk“ (Länge eines Nachthemdes) haben, was es in manchen Eifelecken zum „Ponejel“ oder „Poneschel“ macht. Darüber trägt man den direkt aus dem Angelsächsischen übernommenen „Pllove“ (Pullover von Pull = ziehen und over = über, also „Überzieher“). Unter der „Botz“ (Hose), egal ob „Texxesbotz“ (Jeans), „Manchestebotz“ (Cordhose, benannt nach dem englischen Manchester), „Sonndesbotz“ (Sonntagshose) oder „Wäerdesbotz“ (Werktagshose), „Spießbotz“ (Hose der Bauarbeiter) oder „Stallbotz“ (Hose der Landarbeiter) trug und trägt man „lang Ongebotz“. Man unterscheidet Hosen auch nach dem Material, etwa die „Löddebotz“ (Lederhose), „Stoffbotz“ („gute“ Hose) oder „Blau-Lenge-Botz“ (Blaue-Leinen-Hose, also „Werkstags-„Botz“). Für den Winter gänzlich ungeeignet sind „kuerte Botz“, „Dreijvierdelsbotz“, „postelenge Bötzje“, ganz zu schweigen vom reizvollen „Spetzebötzje“ ...


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