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Britta Scheffen

Wie ein Fisch im Wasser….

Kreis Euskirchen. Schwimmen sollte jeder können, denn es ist nicht nur aus Sicherheitsgründen ein Muss, sondern auch ein super Training für den ganzen Körper.

Wir haben nachgefragt wann Kinder mit dem ersten Schwimmkurs starten sollten und wie auch Erwachsene ihre Schwimmfähigkeiten noch verbessern können.

Schwimmen gehört zu den gesündesten Sportarten überhaupt, da sind sich nicht nur die Sportmediziner einig. Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. fasst es auf seiner Homepage passend zusammen: Das liegt zum großen Teil an den physikalischen Eigenschaften des Wassers und deren Wirkung auf den menschlichen Körper. Das Element Wasser hat eine ungefähr tausendmal größere Dichte als Luft. Jede Bewegung in diesem Element muss deshalb gegen einen viel größeren Widerstand ausgeführt werden. Diese natürliche Zeitlupe senkt das Risiko von Verletzungen. Gleichzeitig erfordert der Widerstand einen hohen Körpereinsatz und führt damit zu einem höheren Energieumsatz und zu einem entsprechenden Kalorienumsatz. Im Wasser sind wir nur noch ein Siebtel so schwer wie an Land. Der Auftrieb schont die Gelenke, ein großer Vorteil besonders für übergewichtige Menschen, Schwangere und Senioren. Schwimmen ist also ein Ganzkörpertraining, das die Ausdauer, Motorik und Koordination fördert. Davon profitieren auch Kinder. Simone Schridde leitet die Schwimmschule Wellenbrecher und gibt Schwimmkurse an verschiedenen Kursorten, unter anderem im Krankenhaus Mechernich, im Eifelbad in Bad Münstereifel oder in der Therme Euskirchen. Für Schridde ist es enorm wichtig, das Schwimmen zu erlernen: "Schwimmen ist die einzige Sportart, die Leben retten kann, nämlich fremdes und das eigene". Zudem sei Schwimmen für die frühkindliche Entwicklung hinsichtlich Motorik, Koordination und Ausdauer optimal, denn Kinder die regelmäßig zum Schwimmen kommen, können ihren Körper besser koordinieren und ihr Gleichgewicht besser stabilisieren.

Der erste Schwimmkurs

Schon Babys ab einem Alter von drei Monaten können in den meisten Schwimmschulen Kurse besuchen. Auch bei den Wellenbrechern erfreuen sich diese Kurse immer großer Beliebtheit. "Reguläre Schwimmkurse empfehlen wir für Kids ab 5 Jahren, da ab diesem Alter das Körper- und Sozialverhalten hinreichend ausgeprägt sind", erklärt Schridde. Bis ein Kind dann als sicherer Schwimmer gilt, muss es allerdings eine Kurse durchlaufen, denn erst mit dem Jugend-Schwimmabzeichen "Bronze" ist dieser Status erreicht. Voraussetzung für den Erhalt des Abzeichens sind Tief- und Streckentauchen, 15-minütiges Distanzschwimmen und die theoretische Wissensvermittlung wie Bade- und Selbsthilferegeln. Aber wie begegnet man einem Kind, das große Angst vor dem Wasser oder Schwimmen hat? Simone Schridde empfiehlt hier Gewöhnungskurse: "Sofern die Ängste unreflektiert sind, ist es ratsam das Kind behutsam ohne Druck und elterliche Erwartungshaltung spielerisch an das Wasser zu gewöhnen". Dafür eignen sich spezielle Kurse. Generell gilt: Ohne Tauchen kein Schwimmen. Sollten die Ängste eines Kindes allerdings auf traumatischen Erfahrungen beruhen, empfiehlt Schridde ein Einzelcoaching mit einem geschulten Trainer.

Für Erwachsene

Aber nicht nur Kinder müssen das Schwimmen lernen. Auch viele Erwachsene können bis heute nicht sicher schwimmen. "Das Thema ‚nichtschwimmende Erwachsene' ist immer noch sehr schambesetzt. Wir haben Kunden, die bis zu 50 Kilometer fahren, um einigermaßen sicher zu gehen, bei ihren Schwimmübungen nicht auf Bekannte, Kollegen oder Freunde zu treffen", klärt Schridde auf. Die Wellenbrecher bieten, wie viele andere Schwimmschulen auch, Erwachsenen-Schwimmkurse an. Schridde weiß, dass selbstverständlich jeder Erwachsene bis ins hohe Alter hinein Schwimmen lernen kann: "Aktuell sind unsere erwachsenen Teilnehmer zwischen 20 und 76 Jahren alt und haben jede Menge Spaß."

Tipps zum Schwimmen in offenen Gewässern:

  • Schätze deine Schwimmfähigkeiten realistisch ein
  • Schwimmen verboten heißt schwimmen verboten.
  • Niemals mit dem Kopf zuerst in unbekannte Gewässer springen
  • Informiere dich vorab über bekannte Gefahren (Strömungen, plötzliche Temperaturschwankungen, Sogwirkung etc.)
  • Achte auf geeignetes Equipment, um die Verletzungsgefahr zu minimieren (Badeschuhe, Schwimmboje etc.)

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