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»Der stumme Schrei« in düsterem Eifel-Genre

Im Sommer 2019 erst fiel am Rursee in Rurberg die letzte Klappe zum Spielfilm-Drama »Postings«. Regisseurin Lina Victoria Schmeink aus Schmithof dreht in der Eifel nun ein neues Ding.

Fast ein Jahr ist nunmehr vergangen, doch mit »Postings«, das die Masterarbeit der jungen Frau aus dem Aachener Süden war, war längst noch nicht alles okay. Bei einem Gespräch im Reitstall Kienert, Hürtgenwald, erzählt Lina Victoria Schmeink dem Wochenspiegel, man habe bei den Schnittarbeiten festgestellt, dass es Szenen gab, die nachgedreht werden mussten. »Natürlich wieder in Rurberg«, lacht sie. Mit dem Film, obwohl er noch nicht ganz fertig ist, sei sie sehr zufrieden. »Er übersteigt jetzt schon jegliche Erwartungen, die ich vor Beginn der Dreharbeiten hatte.« Sie habe sich sogar schon mal darauf eingestellt, das Projekt als »Lehrstück« anzusehen, falls es nicht gut werde. Das ganze Projekt ist so groß und professionell geworden, dass der Film sich nun echt sehen lassen kann, meint sie stolz. Der Film »Postings« ist zugleich ihre Masterarbeit  im Studium Medien an der Folkwang-Uni in Essen. Die Dozenten mussten leider mit einer unfertigen Version vorlieb nehmen, hatten aber das Vorstellungsvermögen, es so zu bewerten, als sei der »Film fertig.« Im Spätsommer ist die teaminterne Aufführung im Apollo-Kino Aachen vorgesehen, die wirkliche Premiere jedoch erst im Winter bei einem Filmfestival. Der Inhalt, ein Film über Influencer, Follower und das wahre Leben, verspricht »Social Media vs. Realität.« Was gaukelt Instagram uns vor? Wie beeinflussen uns die sozialen Medien? Was im Leben zählt, ist nicht die Followerzahl auf Instagram.

Einmalige Kulisse und zweite Heimat

Lisa Victoria Schmeink schwärmt noch einmal von der Eifel, von hilfsbereiten Menschen, von Unterstützung bei den Dreharbeiten. Sie bedankt sich dafür und sagt: »Außerdem ist die Eifelregion eine einmalige Filmkulisse, die für mich auch ein Stück Heimat darstellt.« Nach soviel Lob darf man davon ausgehen, dass sie bald schon wieder »ein Ding« in der Eifel drehen wird. »Absolut. Die Eifel bietet so viel Romantik, Verwünschung, Idylle. Sie kann aber auch ganz schön karg und düster im Winter sein. Da ist für jedes Filmgenre etwas dabei.« Außerdem sei die Eifelregion eine einmalige Filmkulisse, die für sie auch ein Stück Heimat darstelle. Und dann sprudelt es aus ihr heraus, sie habe bereits etwas im Hinterkopf. »Ja, sogar ein Stück, das ausschließlich in der Eifel spielt. Diesmal ein sehr düsteres Genre.« Schmeink schreibt wieder gemeinsam mit Xao Seffcheque, der auch bei »Postings« Co-Autor war. Sie will natürlich noch nicht konkret auf die Handlung eingehen, nicht zu viel verraten, aber es gehe um eine Wiedereingliederung nach dem Absitzen einer Haftstrafe. »So viel schon mal, ein wird ein psychologisches Drama, das ebenfalls in einer jungen Klientel spielt.« Der Titel klingt spannend: »Der stumme Schrei.« Gedreht werde ausschließlich in der Vulkan-Eifel. »Ich habe einfach einen Ort erfunden«, lacht sie. Aber es werde es im kommenden Jahr mit den Dreharbeiten losgehen. Die junge Regisseurin hat als zweite Regieassistentin mitgewirkt, so in den beiden Tatorten aus Münster, in »Der Hammer« und »Erkläre Chimäre.« »Da ist der Job die Inszenierung der Komparserie«, so Schmeink. Sie wünscht sich, dass ihr Film »Postings« der Startschuss für ganz viele Filme werde, die noch folgen und die wir in unserer Team-Konstellation gemeinsam drehen können.      


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