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»Es ist Zeit für eine andere Politik«

Weniger Geld vom Bürger nehmen und weniger an die Städteregion abgeben: »Schließlich findet das Leben in den Kommunen statt«, weiß Gregor Mathar, der sich für die SPD um das Monschauer Bürgermeisteramt bewirbt.
Gregor Mathar will Bürgermeister der Stadt Monschau werden.  Foto: T. Förster

Gregor Mathar will Bürgermeister der Stadt Monschau werden. Foto: T. Förster

»Ich stehe für eine andere Politik«, macht der Sozialdemokrat deutlich, warum er beim dritten Anlauf ins Rathaus einziehen könnte. Gregor Mathar hatte Amtsinhaberin Margareta Ritter bereits bei den beiden Kommunalwahlen 2009 und 2014 herausgefordert - mehr als achtbare Ergebnisse waren aber nicht herausgesprungen. »Es ist in den letzten Jahren einiges nicht gut gelaufen«, erklärt Mathar, warum es Zeit für einen Wechsel im Chefsessel ist. »Die hohen Abwassergebühren haben mich damals zum politischen Engagement bewegt heute sorgen hohe Grund- und Gewerbesteuern dafür, dass Unternehmen abwandern.« Natürlich sei ein ausgeglichener Haushalt einer Kommune wichtig, aber man müsse wettbewerbsfähig bleiben.
Mit Photovoltaik auf öffentlichen Dächern könne man etwas für Ökologie und Ökonomie tun. »Da sind wir uns politisch einig, aber die Verwaltung hinkt hinterher«, moniert Mathar. In Sachen Windkraft sei man gut aufgestellt, auch die Umrüstung der LED-Beleuchtung müsse nur noch für die Objektanstrahlung umgesetzt werden. Alle kommunalen Gebäude gehörten auf den energetischen Prüfstand. Das Rathaus sei eine Katastrophe und müsse verkauft werden. »Eine moderne Verwaltung könnte sich bei einem Investor in Imgenbroich einmieten«, so Mathars Zukunftsmodell für die Stadtverwaltung.

Einstige Schulstadt an Rand gedrängt

Fördergelder für Breitband und die 5G-Technologie müssten akquiriert werden, damit Homeoffice überall im Stadtgebiet möglich werde. »Die Chance von Ortsumgehungen haben wir vor 20 Jahren vertan, auf der Monschauer Straße tut sich weiter nichts und auch eine Regio-Tram wird die Probleme für Pendler nicht beheben«, weiß Mathar, der bis Ende Juni beim Landesbetrieb Straßen.NRW tätig war. Schließlich werde die Arbeitswelt immer individueller. »Arbeiten von Zuhause ist angesagt, keine Fahrgemeinschaften.« Und eine Busverbindung Richtung Kall sei längst überfällig. »Weil viele nach Köln pendeln«, unterstreicht Mathar.
Eine Folgenutzung für Real- und Hauptschule brenne ihm ebenso auf den Nägeln wie die Grundschule in Kalterherberg, die Anlaufstelle für Radtouristen werden und Heimat für Vereine bleiben müsse. Mehr Kooperationen mit Nachbarkommunen und eine gute Bildung für Kinder sind Mathar wichtig. Und doch sieht er Monschau im Schulzweckverband an den Rand gedrückt. »Es braucht ein stärkeres Profil, da sind andere Städte weiter«, blickt Mathar ein bißchen neidisch Richtung Schleiden. Die Monschauer Altstadt möchte Mathar nahezu gänzlich vom Autoverkehr befreien, den Kurpark aufwerten und neue Parkplätze zeitnah schaffen. Ein besseres digitales Angebot für die radelnden und wandernden Gäste und eine bessere Vernetzung unter den touristischen Anbietern strebt Mathar an. Zudem bedauert er, dass Attraktionen wie die Sommerbobbahn oder die lebende Krippe verloren gegangen sind. »Ehrenamtliches und privatwirtschaftliches Engagement sind wichtig und unerlässlich. Da kann die Stadt nur Hilfestellungen leisten«, so Mathar. Um nicht in finanzielle Schieflage zu geraten müssten die Transferleistungen an die Städteregion Aachen begrenzt werden. »Wir brauchen verträgliche Gebühren für unsere Bürger, denn hier findet das Leben statt«, erklärt der 67-jährige Dilom-Ingenieur. Ob nun »alle guten Dinge drei sind«, wird sich am 13. September zeigen, wenn Gregor Mathar mit Margareta Ritter, Silvia Mertens und Kurt Victor um das Vertrauen der Bürger buhlt. »Erstes Ziel ist eine Stichwahl, dann ist alles möglich«, kämpft der Sozialdemokrat für die Durchsetzung einer anderen Politik.


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