

Unser Vorschlag für den Juni ist nur für wirklich Ausdauernde gedacht. Diese eindrucksvolle und besonders lange Wanderung von 32 km führt uns meist abseits der bekannten Wanderwege in der Nähe der Orte Longfaye und Bevercé durch den südlichen Teil des Hohen Venns. Wir gehen auf idyllischen Pfaden durch enge Schluchten und stille Täler, über luftige Höhen und grüne Wiesen. Für ausdauernde Wanderer wird diese Tour zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Man fühlt sich verzaubert beim Anblick der unberührten Natur und genießt stundenlang die Stille und Einsamkeit in einer paradiesischen Landschaft.
Wer allerdings eine Wegführung ohne große Höhenunterschiede erwartet – wie es sie häufig im Hohen Venn gibt – wird schnell enttäuscht sein und außer Puste geraten, denn die Route überrascht mit sehr unterschiedlichen Wegen und weist große Höhenunterschiede auf: Neben den Vennpisten, die durch Moorgebiete führen, gibt es auch einige steile Anstiege, die sich letztlich auf gut 900 Höhenmeter summieren. Enge, dicht bewachsene Pfade und Steige führen durch Wald und über Wiesen. Wege folgen wunderschönen Bachläufen oder führen auf Höhen, die dem Wanderer weite Ausblicke über eine Traumlandschaft schenken.
Zu Beginn der Tour führt uns ein langer, schmaler, naturbelassener Pfad entlang des Ghasterbachs; dieser fordert schon aufgrund der zahlreichen Wurzeln und des hohen Pflanzenbewuchses unsere gesamte Aufmerksamkeit. Aber auch der folgende Abschnitt entlang der Warche in Richtung Burg Reinhardstein sowie Roberviller Talsperre wird aufgrund des unterschiedlichen Wegcharakters nie langweilig. Zum Teil sind die Wege recht steil und beschwerlich, auf der Höhe der Burg muss man sogar ein bisschen klettern.
Der Höhenweg zwischen Walk und Bevercé, parallel zur Warche, ist ein besonderer Genuss. Die Aussichten, die sich vereinzelt bieten, sind wunderschön, der Wegverlauf idyllisch, abwechslungsreich und anspruchsvoll. Von unserer einsamen Höhe können wir Wanderer sehen, die die einfachere, steigungsarme und stärker frequentierte Alternative unmittelbar am Ufer der Warche gewählt haben.
Auf einem Campingplatz in der Nähe von Bevercé treffen wir auf die Gaststätte »Au Moulin«, welche mit einer schön gelegenen Sonnenterrasse zur Rast einlädt, bevor uns der anstrengendste, aber zugleich attraktivste Teil der Tour bevorsteht (über 200 Meter stetiger Anstieg). Dieser führt uns in das Fraineuvenn, den Polleurbach entlang bis zum Polleurvenn, das durch seine üppige und reichhaltige Vegetation beeindruckt, und schließlich zurück zu unserem Ausgangspunkt.